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Globale Erzeugung soll 2024 sinken

  markttipps

Laut Prognosen von Marktexperten ist 2024 für die Volksrepublik ein Rückgang der Schweinefleischerzeugung um 2 Mio. Tonnen oder gut 3% im Vorjahresvergleich zu erwarten. Zuwächse in anderen Ländern können das nicht vollständig ausgleichen. Im internationalen Handel mit Schweinefleisch sollen die großen Exporteure ihre Absatzmengen steigern können.

Weniger Schweine in China dürften für ein weltweit insgesamt leicht abnehmendes Schweinefleischaufkommen sorgen.

 

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) rechnet im laufenden Kalenderjahr mit einer weltweit insgesamt etwas geringeren Schweinefleischerzeugung als 2023. Das französische Fachinstitut für Schweinehaltung (Ifip) ging jüngst in einer Prognose ebenfalls von einem global kleineren Angebot aus. Von beiden wird ein moderater Produktionsrückgang von knapp 1% angenommen. Das wäre der erste Abschwung seit vier Jahren, als die Afrikanische Schweinepest (ASP) die Produktion in China nach unten gedrückt hatte.

 

Eine abnehmende Schweinefleischerzeugung in der Volksrepublik ist in beiden Prognosen nun erneut der Grund für das erwartete globale Minus auf rund 115,6 Mio. Tonnen. Fast die Hälfte davon - nämlich knapp 56,0 Mio Tonnen - soll in China erzeugt werden, was laut USDA im Vergleich zu 2023 rund 2 Mio. Tonnen oder 3,4% weniger wären. Chinas Schweineproduzenten haben ein schwieriges Jahr mit Verlusten hinter sich. Die Sauenbestände sind deshalb seit gut einem Jahr rückläufig und lagen Ende Februar 2024 mit 40,4 Mio. Stück um rund 3 Mio. Tiere oder 7% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Ein weiterer Bestandsabbau ist wahrscheinlich.



Produktionsrekord in Brasilien

Die erwarteten Produktionsrückgänge in China werden laut USDA durch die Zuwächse in anderen Ländern nicht vollständig ausgeglichen. Am stärksten soll die Schweinefleischerzeugung in Brasilen mit 4,7% auf die Rekordmarke von 4,64 Mio. Tonnen zulegen. Niedrigere Produktionskosten und gute Absatzmöglichkeiten würden dort das Wachstum treiben. In den USA wuchs der Bestand an Schweinen zuletzt leicht an, und auch die Erzeugerpreise sind merklich gestiegen. Die US-Schweinefleischerzeugung wird mit 12,75 Mio. Tonnen um 2,9% höher als 2023 erwartet.

 

Für die Europäische Union wird ein Produktionszuwachs von 1,7% auf 21,15 Mio Tonnen vorausgesagt. Nach vorherigen Einbrüchen der Bestandszahlen haben relativ hohe Erzeugerpreise und niedrige Futterkosten die Schweinehaltung in den Mitgliedstaaten stabilisiert; zum Jahreswechsel gab es 1,6% mehr Zuchtsauen als zwölf Monate zuvor. In vielen EU-Ländern führen die gesunkenen Futterkosten zu höheren Schlachtgewichten, was das Schweinefleischaufkommen ebenfalls zunehmen lässt.

 

Geringerer Importbedarf Chinas

Die schwächer eingeschätzte Produktionsentwicklung in China wird sich laut USDA dort auch im Schweinefleischverbrauch zeigen, der mit 57,73 Mio. Tonnen um 3% geringer als 2023 ausfallen soll. Dies führt zu einem etwas niedrigeren Importbedarf, der im Jahresvergleich um rund 1% auf 1,88 Mio. Tonnen Schweinefleisch ohne Nebenerzeugnisse sinken soll. Zu Jahresbeginn hatten die Washingtoner Analysten hingegen noch ein deutliches Einfuhrplus für China vorhergesagt.

 

Für andere wichtige Einfuhrländer, so für Mexiko, Japan, Südkorea und dem Vereinigten Königreich, werden höhere Schweinefleischimporte erwartet. Mit dem Großkunden Mexiko vor der Haustür und einer höheren Eigenerzeugung wird für den US-Schweinefleischexport ein Zuwachs von fast 8% auf 3,33 Mio. Tonnen vorausgesagt. Brasiliens Ausfuhr soll um gut 5% auf 1,49 Mio Tonnen zunehmen, wobei gute Absatzmöglichkeiten auf den Philippinen, in Hongkong oder in Chile gesehen werden. Auch für die EU wird nach dem kräftigen Rückgang um fast 20% im vergangenen Jahr für 2024 wieder eine Steigerung der Schweinefleischexporte prognostiziert; diese sollen um etwa 3% auf 3,22 Mio. Tonnen zulegen. AgE

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