Skip to main content

Pariser Raps- und Weizenfutures weiter auf Rekordjagd

  markttipps

Die Matif-Futures auf Raps und Weizen haben in dieser Handelswoche weiter zugelegt und dabei neue Höchststände erklommen. Der Matif-Rapsfuture zur Lieferung im November 2022 markierte am Mittwoch mit 867,25 Euro/t einen Rekord für die Novemberlaufzeiten.

Die Matif-Futures auf Raps und Weizen haben in dieser Handelswoche weiter zugelegt und dabei neue Höchststände erklommen. Der Matif-Rapsfuture zur Lieferung im November 2022 markierte am Mittwoch mit 867,25 Euro/t einen Rekord für die Novemberlaufzeiten. Bis heute gegen 13.00 Uhr gab das Papier zwar auf 856 Euro/t nach; das entsprach im Vergleich zum Abrechnungskurs vom vorherigen Freitag aber noch einem Aufschlag von 4,50 Euro/t. Gleichzeitig verteuerte sich der Dezemberkontrakt auf Weizen aus der anstehenden Ernte heute Morgen bis auf 382,25 Euro/t, ebenfalls ein Spitzenwert für diese Laufzeiten. Zuletzt wurde der Future für 377,50 Euro/t gehandelt, was im Vergleich zum Abrechnungskurs vor sieben Tagen einem Aufschlag von 17,50 Euro/t oder 4,9 % entsprach.

 

Marktexperten begründeten die weiterhin sehr feste Entwicklung der Weizenterminpreise unter anderem mit der kräftigen Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar. Zurzeit notiere die Währung hier auf dem tiefsten Stand seit Januar 2017. Dadurch hätten sich die Exportchancen für EU-Weizen deutlich verbessert, während das Angebot an Schwarzmeerware wegen des Ukraine-Krieges auch längerfristig geringer ausfallen dürfte. Außerdem sorgte ungünstige Witterung in den wichtigen US-Weizenanbaugebieten für Unterstützung.

 

Als Auslöser der anhaltenden Preisrallye beim Raps führten Analysten vor allem Indonesiens Exportverbot für Palmöl an, das bereits am vergangenen Freitag angekündigt worden war und das gestern in Kraft trat. Die Regierung in Jakarta stellte am Mittwoch klar, dass der Ausfuhrstopp nicht allein raffiniertes, gebleichtes und desodoriertes Palm Olein betreffe, sondern auch rohes und raffiniertes Palmöl. Nach Berechnungen von Marktfachleuten entfielen 2021 etwa 41 % der indonesischen Exporte von Palmprodukten auf raffinierte, gebleichte und desodorierte Ware sowie rund 7 % auf Rohpalmöl. Indonesien ist der mit weitem Abstand größte Palmölerzeuger und -exporteur der Welt.

 

Derweil betonte der Bayerische Bauernverband (BBV) in München, dass das Palmölausfuhrverbot Indonesiens kein Grund zu Sorge sei. Laut BBV-Präsident Walter Heidl ist dies "vielmehr eine riesige Chance für unsere heimischen Alternativen, indem die Ernährungswirtschaft Rapsöl und Milchfett in ihre Rezepturen als nachhaltige Bestandteile aufnimmt". AgE

 

Zurück