Skip to main content

VEZG-Preis springt auf Rekordniveau

  markttipps

Am Schweinemarkt wird derzeit Geschichte geschrieben. Die Leitnotierung für Schlachtschweine der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) wurde heute um 12 Cent auf 2,20 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) angehoben, was einen neuen historischen Höchststand bedeutete.

Am Schweinemarkt wird derzeit Geschichte geschrieben. Die Leitnotierung für Schlachtschweine der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) wurde heute um 12 Cent auf 2,20 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) angehoben, was einen neuen historischen Höchststand bedeutete. Auch in Spanien, Frankreich und Österreich wurden zuletzt alte Rekorde geknackt, weitere Länder könnten folgen.

 

Ursache für die europaweite Preishausse ist das flächendeckend stark gesunkene Lebendangebot von Schlachtschweinen. Die derzeit verfügbaren Stückzahlen liegen meist zwischen 5 % und 10 % unter dem Vorjahresniveau und eine schnelle Änderung ist kaum absehbar. Die Schweinehalter in der EU haben ihre Sauenbestände spürbar abgebaut, so dass der Nachschub fehlt. Dies wird auch an den in die Höhe geschossenen Ferkelpreisen deutlich; das derzeitige Angebot ist in der Regel kleiner als die Nachfrage.

 

Zwar hat sich auch die Schweinefleischnachfrage verringert und die Exporte in Drittländer sind schwach, allerdings ist laut Analysten der Abschwung auf der Lebendseite stärker ausgeprägt. Die Fleischpreise konnten zuletzt zulegen, doch haben die Verkäufer große Mühe, die höheren Kosten beim Schweineeinkauf voll an die Abnehmer weiterzugeben. Die Margen der Schlachtunternehmen rutschen deshalb europaweit immer tiefer in den roten Bereich. Ein Teil des Angebotsrückgangs bei Schweinen, wie auch bei der EU-Nachfrage für Schweinefleisch, ist strukturell bedingt und langfristig. Einige Experten raten deshalb den Schlachtunternehmen und Fleischherstellern, über einen Kapazitätsabbau nachzudenken.

 

In anderen EU-Mitgliedstaaten sind diese Woche weiter anziehende Notierungen zu erwarten. Zwar versuchen die Schlachtunternehmen wegen der schwierigen Weitergabe von höheren Preisen im Fleischverkauf den Notierungsanstieg zu bremsen, doch haben sie kaum Mittel dagegen. In Frankreich wird sich der seit Jahresbeginn anhaltende Schweinepreisanstieg am Marché du Porc Breton fortsetzen; der Notierungsstelle zufolge möglicherweise im Bereich von 3 Cent/kg SG. Am spanischen Mercolleida wird mit einem Notierungsplus zwischen 4 Cent und 6 Cent/kg Lebendgewicht (LG) gerechnet. In Belgien und Österreich dürften die Mäster ebenfalls spürbar mehr Geld für ihre Tiere erhalten; in den Niederlanden stiegen die Erzeugerpreise diese Woche schon um mehr als 10 Cent/kg SG. AgE/dw

 

Zurück