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Kleinere Menge an Milchprodukten am Weltmarkt verkauft

  markttipps

Die Kuhmilchanlieferungen in der Europäischen Union haben 2022 mit einem Endspurt noch das Vorjahresniveau von 144,5 Mio t erreicht. Bei den Exporten von Molkereierzeugnissen gelang dies jedoch nicht. Die zunächst rückläufige EU-Rohmilchproduktion, die Energiekrise mit hohen Preisen, die Marktverunsicherung wegen des Ukraine-Krieges und der Inflation sowie die Kaufzurückhaltung des global wichtigsten Importeurs Chinas und anderer Länder ließen bei vielen Milchprodukten die Verkäufe in Drittländer sinken.

Die Kuhmilchanlieferungen in der Europäischen Union haben 2022 mit einem Endspurt noch das Vorjahresniveau von 144,5 Mio t erreicht. Bei den Exporten von Molkereierzeugnissen gelang dies jedoch nicht. Die zunächst rückläufige EU-Rohmilchproduktion, die Energiekrise mit hohen Preisen, die Marktverunsicherung wegen des Ukraine-Krieges und der Inflation sowie die Kaufzurückhaltung des global wichtigsten Importeurs Chinas und anderer Länder ließen bei vielen Milchprodukten die Verkäufe in Drittländer sinken. Das betraf selbst den Exportschlager Käse.

 

Nach vorläufigen Daten der EU-Kommission, bei denen der Handel mit dem Vereinigten Königreich nur von Januar bis November enthalten ist, waren die Ausfuhren von Milchpulver am stärksten betroffen. Aufgrund der stark gestiegenen Preise habe die internationale Wettbewerbsfähigkeit gelitten, berichtete die Kommission. So ging der Export von Vollmilchpulver gegenüber 2021 um 19,2 % auf 239 700 t zurück. Eine Rolle spielte hierbei auch das geringere Angebot, denn die Produktion in der EU-27 sank im Vorjahresvergleich um 5,5 %. Zwar konnten die Exporteure im Oman, Kuwait oder Trinidad und Tobago spürbare Absatzzuwächse verzeichnen, doch glich das die Rückgänge in vielen anderen Ländern nicht aus.

 

Bei Magermilchpulver nahm die Ausfuhrmenge den vorläufigen Handelsdaten zufolge gegenüber 2021 um gut 77 900 t oder 10 % auf 694 900 t ab. Hierbei bezogen Großkunden wie China, Indonesien die Philippinen oder Malaysia jeweils rund ein Drittel weniger Ware aus der EU, was allein für ein Minus von fast 94 000 t sorgte. Algerien löste China als wichtigster Kunde ab; die Lieferungen dorthin erhöhten sich um ein Viertel auf 112 400 t zu. Bei Molkenpulver fielen die EU-Ausfuhren um rund 8 % geringer als im Vorjahr aus.

 

Käse verzeichnete in den Mitgliedstaaten seit langem sowohl bei der Produktion als auch beim Export Zuwächse. Im vergangenen Jahr wurde die Erzeugung aber um 0,5 % auf 9,18 Mio t gedrosselt, und die Ausfuhren sanken um 3 % auf 1,31 Mio t. Zu regelrechten Einbrüchen kam es bei den Lieferungen in die Ukraine mit 38 % und nach China mit 24 %. Zudem blieben die Bezugsmengen der beiden wichtigsten Kunden Großbritannien und USA um 1 % sowie 3 % unter dem Vorjahresniveau. Mehr Bestellungen für EU-Käse kamen hingegen aus Südkorea, wohin gut ein Fünftel mehr Ware verschifft wurde.

 

Die EU-Ausfuhren von Butter nahmen im Vergleich zu 2021 nur moderat ab, nämlich um 2 % auf 215 800 t. Für den vergleichsweise kleinen Rückgang sorgten die um fast 40 % auf gut 54 300 t gestiegenen Lieferungen nach Großbritannien. Die meisten anderen Kunden drosselten dagegen ihre Butterimporte aus der Gemeinschaft. So wurde mit 40 400 t rund 3 % weniger Milchfett in die USA ausgeführt, und der Export nach China brach um 30 % auf 11 400 t ein. AgE/dw

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