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Krüsken warnt vor Bevormundung und Orientierung am Zeitgeist

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Der Deutsche Bauernverband (DBV) wehrt sich gegen Pläne der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), ihre Empfehlungen für den Fleischverzehr drastisch nach unten zu korrigieren. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken warnte die DGE davor, "zum verlängerten Arm einer ideologisierten Umweltpolitik" zu werden. "Bevormundung, pauschale und fachlich nicht begründbare Stigmatisierung von Produktgruppen schafft nach unserer Überzeugung keine nachhaltige Ernährungskompetenz", so Krüsken in einem Schreiben an DGE-Präsident Prof. Bernhard Watzl.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) wehrt sich gegen Pläne der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), ihre Empfehlungen für den Fleischverzehr drastisch nach unten zu korrigieren. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken warnte die DGE davor, "zum verlängerten Arm einer ideologisierten Umweltpolitik" zu werden. "Bevormundung, pauschale und fachlich nicht begründbare Stigmatisierung von Produktgruppen schafft nach unserer Überzeugung keine nachhaltige Ernährungskompetenz", so Krüsken in einem Schreiben an DGE-Präsident Prof. Bernhard Watzl.



Medienberichten zufolge sehen die neuen Entwürfe für die Ernährungsempfehlungen vor, den Fleischkonsum auf 10 g pro Tag zu senken. Bislang rät die DGE dazu, in der Woche nicht mehr als 600 g Fleisch zu essen. Begründet wird die Reduzierung damit, dass der derzeitige Fleischverzehr der Bevölkerung aus gesundheitlichen Gründen, aber auch unter Umweltaspekten zu hoch sei. Die Empfehlungen der DGE haben erhebliche Auswirkungen auf das Essensangebot in Kantinen und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.



Krüsken wirft der DGE vor, sie orientiere ihre neuen Empfehlungen am politischen Zeitgeist, ohne dass es dafür eine hinreichende fachliche Begründung gebe. Zum einen drohe dies, den gesundheitlichen Nutzen einer vollwertigen Ernährung zu konterkarieren. Durch eine massive Absenkung des Fleischverzehrs seien Defizite bei der Nährstoffversorgung für bestimmte Bevölkerungsgruppen vorprogrammiert, zum Beispiel bei essentiellen Aminosäuren, Kalzium, Eisen, Jod und Vitamin D. Zum anderen widerspricht dieses Vorgehen laut Krüsken dem wissenschaftlichen Anspruch einer Fachgesellschaft. "Das bisherige Prinzip wissenschaftlicher Ableitung von Ernährungsempfehlungen würde durch ideologische und fachfremde Postulate ausgehebelt", kritisiert der DBV-Generalsekretär.



Krüsken weist darauf hin, dass die Bedeutung der DGE-Empfehlungen für die Gemeinschaftsverpflegung durch die vorgesehene Ernährungsstrategie der Bundesregierung in Zukunft noch steigen werde. Damit würden diejenigen, die auf Kantinen oder Schulverpflegung angewiesen seien, diesem Ernährungsstil unterworfen. Krüsken schlägt vor, stattdessen auf die Stärkung der Ernährungskompetenz der Verbraucher zu setzen. Notwendig dafür seien fachlich unstrittige Kriterien und Empfehlungen. AgE/rm

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