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Studie unterstreicht positiven Effekt für den EU-Agrarsektor

  markttipps

Unter dem Strich haben Freihandelsabkommen mit Drittstaaten einen positiven Effekt auf den Agrar- und Ernährungssektor in der Europäischen Union. Dieses Fazit findet sich im Bericht über "Kumulierte wirtschaftliche Auswirkungen von Handelsabkommen auf die EU-Landwirtschaft", den EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis und Agrarkommissar Janusz Wojciechowski heute vorstellten.

Unter dem Strich haben Freihandelsabkommen mit Drittstaaten einen positiven Effekt auf den Agrar- und Ernährungssektor in der Europäischen Union. Dieses Fazit findet sich im Bericht über "Kumulierte wirtschaftliche Auswirkungen von Handelsabkommen auf die EU-Landwirtschaft", den EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis und Agrarkommissar Janusz Wojciechowski heute vorstellten. Beide Kommissare unterstrichen dabei, dass der Ansatz der EU, über Zollkontingente eine begrenzte Einfuhrmenge an Agrarerzeugnissen zu niedrigeren Zöllen zuzulassen, "der beste Ansatz" zum Schutz bestimmter, gefährdeter Agrar- und Ernährungssektoren in der Gemeinschaft sei.

 

Die von der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Kommission durchgeführte Studie befasst sich mit den Auswirkungen von zwölf Vereinbarungen zu Handelsabkommen auf den Agrar- und Ernährungssektor bis 2030 im Vergleich zum aktuellen Stand. In die Untersuchung einbezogen wurden unter anderem die Übereinkünfte der EU mit Kanada (CETA) und Japan (JEFTA) sowie mit Mexiko, aber auch das noch nicht ratifizierte Abkommen mit den Mercosur-Staaten. Bei dem aktuell vorgelegten Bericht handelt es sich um eine Aktualisierung einer Studie aus dem Jahr 2016.

 

Im Rahmen der Studie wurden zwei Szenarien geprüft, und zwar ein "ehrgeiziges" mit einer vollständigen Zollliberalisierung von 98,5 % aller gehandelten Produkte und einer Zollsenkung von 50 % für die verbleibendenden 1,5 % an Erzeugnissen. Der konservativere Ansatz geht von einer vollständigen Liberalisierung für 97 % und einer Zollsenkung in Höhe von 25 % für die übrigen Produkte aus. In beiden Szenarien kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Abkommen einen positiven Einfluss auf die Handelsbilanz der EU für Agrarprodukte und Lebensmittel bis 2030 haben.

 

Während die Handelspartner der EU im gemeinsamen Binnenmarkt Zutritt erhielten, könnten gleichzeitig die EU-Exporte erheblich wachsen, so die Studienautoren. Die EU-Agrar- und Lebensmittelverkäufe in den zwölf Freihandelsabkommenspartnern würden in diesem Jahrzehnt laut der GFS-Untersuchung um voraussichtlich insgesamt 25 % im Fall des konservativen Szenarios und um 29 % im ehrgeizigen Szenario anwachsen.

 

Monetär würde dies einer Zunahme der Agrar- und Lebensmittelexporte der EU um 4,7 Mrd Euro unter konservativen Umständen sowie um 5,5 Mrd Euro bei ehrgeizigeren Annahmen entsprechen. Gleichzeitig ist der Studie zufolge damit zu rechnen, dass die EU-Agrarimporte beim konservativen Ansatz um 10 % und beim ehrgeizigen um 13 % steigen; in absoluten Zahlen wären das 3,7 Mrd Euro beziehungsweise 4,7 Mrd Euro, die mehr für Agrareinfuhren aus den Freihandelspartnerländern ausgegeben würden. AgE

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