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Bauernverband bekräftigt Forderung nach Wolfsmanagement

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Anlässlich der Eröffnung des Bundeszentrums Weidetiere und Wolf am Mittwoch in Eberswalde hat der Deutsche Bauernverband (DBV) das Fehlen eines Wolfsmanagements in Deutschland kritisiert. "Die bisherigen Regelungen im Bundesnaturschutzgesetz zur Regulierung von Wölfen sind für den Schutz der Weidetierhaltung faktisch nutzlos [...]".

Anlässlich der Eröffnung des Bundeszentrums Weidetiere und Wolf am Mittwoch in Eberswalde hat der Deutsche Bauernverband (DBV) das Fehlen eines Wolfsmanagements in Deutschland kritisiert. "Die bisherigen Regelungen im Bundesnaturschutzgesetz zur Regulierung von Wölfen sind für den Schutz der Weidetierhaltung faktisch nutzlos und bleiben weit hinter dem europarechtlich Machbaren zurück", erklärte Verbandspräsident Joachim Rukwied. Das zeige der Vergleich zum Wolfsmanagement in anderen europäischen Staaten wie Schweden und Frankreich.

 

"Unsere Weidetierhalter haben die Erwartung, dass das bestehende europäische Naturschutzrecht jetzt endlich umgesetzt wird", betonte der DBV-Präsident. Vor allem müssten Wölfe und Rudel, die wiederholt Weidetiere rissen, konsequent entnommen werden. Die Einrichtung eines Bundeszentrums Weidetiere und Wolf wertete Rukwied als richtig. Damit werde die Forderung des DBV aufgegriffen, die mit der Ausbreitung der Wölfe in Deutschland auftretenden existentiellen Probleme bei der Haltung von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und anderen Weidetieren endlich zu beheben.

 

"Das Bundeszentrum darf sich aber nicht auf Fragen des Zaunbaus und Herdenschutzes beschränken, sondern muss auch die Regulierung des Wolfes mit einbeziehen", verlangt der DBV-Präsident. Echter Herdenschutz gehe nur mit aktivem Wolfsmanagement. Wolfssichere Zäune gebe es schlichtweg nicht, und Herdenschutzhunde seien nur punktuell eine Lösung. Mit dem Bundeszentrum Weidetiere und Wolf müsse auch der Grundstein für ein aktives Wolfsmanagement in Deutschland gelegt werden.

 

Das "Bundeszentrum Weidetiere und Wolf" soll laut Angaben von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die die Einrichtung heute eröffnet, mit verschiedenen Maßnahmen die Koexistenz von Wolf und Nutztieren verbessern, etwa durch die Optimierung von bestehenden Schutzmaßnahmen oder den Vorschlag neuer Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Maßnahmen. Daneben gehe es darum, die Verfahren nach einem Übergriff sowie die Entschädigungspraxis zu verbessern.

 

Unionagrarsprecher Albert Stegemann sprach von einem wichtigen Schritt. Aber das Bundeszentrum könne nur eine Säule für den Herdenschutz sein. Weidetierhalter, die mit ihrer Arbeit die Vielfalt der Kulturlandschaft prägten, benötigten weitestgehende Sicherheit für ihre Tiere. "Daher brauchen wir klare regionale Bestandsgrenzen auf Grundlage einer objektiven und aktualisierten Datenbasis", so der CDU-Politiker. Er appellierte an Bundesumweltministerin Svenja Schulze, sich dafür einzusetzen, dass die Wolfspopulation automatisch durch befugte Jägerinnen und Jäger auf einem konstanten Niveau gehalten werde, sobald der günstige Erhaltungszustand in einer Region erreicht sei. AgE

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