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Beimischung dämpft Spritpreise an der Tankstelle

  markttipps

Die Beimischung von Biokraftstoffen wirkt preisdämpfend auf die Tankstellenpreise für Benzin und Diesel, da nur der fossile Spritanteil der CO2-Besteuerung unterliegt. Auf diesen Effekt hat heute der Bundesverband Bioenergie (BBE) bei einem Pressegespräch in Berlin hingewiesen.

Die Beimischung von Biokraftstoffen wirkt preisdämpfend auf die Tankstellenpreise für Benzin und Diesel, da nur der fossile Spritanteil der CO2-Besteuerung unterliegt. Auf diesen Effekt hat heute der Bundesverband Bioenergie (BBE) bei einem Pressegespräch in Berlin hingewiesen. BBE-Vorstandsmitglied Stephan Arens hält vor diesem Hintergrund Stimmungsmache aus der Mineralölwirtschaft gegen Bioethanol oder Biodiesel aus Anbaubiomasse für völlig unangebracht.

 

Vielmehr seien gerade Biokraftstoffe ein sofort verfügbarer Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und lieferten noch dazu hochwertige Futtermittel als Koppelprodukt, betonte Arens mit Blick auf die ambitionierten Treibhausgas-(THG)-Minderungsziele Deutschlands. "Biokraftstoffe haben allein 2020 rund 12 Mio t CO2 eingespart", rechnete das BBE-Vorstandsmitglied vor. Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse seien damit derzeit und in der nahen Zukunft die Basis der THG-Einsparung im Verkehr und könnten dieser Rolle mit der im Treibhausgasminderungsgesetz festgeschriebenen Obergrenze von 4,4 % auch gerecht werden.

 

Mit der bestehenden Produktionskapazität für Biodiesel in Deutschland könnten nach Angaben von Arens allein 12 % des fossilen Dieselkraftstoffverbrauchs ersetzt werden. Allerdings müsse dafür die 10. Bundesimissionsschutzverordnung für weitere Normen wie B10 oder B30 geöffnet werden.

 

Der stellvertretende BBE-Vorsitzende Udo Hemmerling mahnte derweil Nachbesserungen an der geplanten Novelle des Klimaschutzgesetzes (KSG) an, die der Bundestag noch diese Woche beschließen will. Geht es nach Hemmerling, sollte der im Gesetzentwurf vorgesehene „Senkenparagraph“ 3a über über den Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) hinaus geöffnet werden. Denn eine Senkenleistung von eingangs 25 Mio t CO2 sei in diesem Sektor aufgrund von Struktureffekten im Wald - darunter Kalamitäten sowie die derzeitige Altersstruktur - nicht erreichbar, warnte er. Nach der großflächigen Schädigung der Wälder durch Dürre und Käferbefall werde es mindestens zehn Jahre dauern, bis der Wald wieder einen positiven Effekt auf die Klimabilanz habe, so Hemmerling.

 

Notwendig sei deshalb die Öffnung des KSG für langfristige technische Senken, beispielsweise über Biomasse-Pyrolyse, Biogas-Dampfreformierung oder die Produktion von Biomethan mit CO2-Abscheidung. "Solche Techniken müssen an den Start gebracht werden, um eine neue Senkenpolitik zu etablieren", forderte der stellvertretende BBE-Vorsitzende. Die Bundesregierung müsse deshalb kurzfristig einen Vorschlag für eine Senkenstrategie vorlegen. AgE

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