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Neuer Circovirustyp in Europa entdeckt

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Das neuartige Porcine Circovirus Typ 4 (PCV-4) ist erstmals auch in Europa nachgewiesen worden. Dieser Krankheitserreger wurde 2019 in China bei Hausschweinen entdeckt, später auch in Südkorea und Thailand. Bisher blieb er aber auf Asien beschränkt.

Das neuartige Porcine Circovirus Typ 4 (PCV-4) ist erstmals auch in Europa nachgewiesen worden. Dieser Krankheitserreger wurde 2019 in China bei Hausschweinen entdeckt, später auch in Südkorea und Thailand. Bisher blieb er aber auf Asien beschränkt. Laut einer Studie spanischer Wissenschaftler unter der Leitung von Rocío Holgado-Martín und José Luís Arnal, deren Ergebnisse im Oktober "Virology Journal" veröffentlich wurden, ließ sich PCV-4 auch im spanischen Schweinebestand feststellen. Der Nachweis erfolgte bei Wildschweinen und im Freiland gehaltenen Iberico-Schweinen in der Mitte und im Süden des Landes. Bei den intensiv gehaltenen Schweinen im Norden und Osten Spaniens wurde das Virus nicht gefunden, auch nicht bei ebenfalls getesteten Tieren in Italien.


Ein Drittel der Wildschweine positiv

Die Studie wurde mit Proben durchgeführt, die zwischen 2018 und 2022 gewonnen worden waren. Der Nachweis des PCV-4-Genoms wurde mithilfe verschiedener konventioneller oder quantitativer Echtzeit-PCR durchgeführt. Bei Wildschweinen waren 57 von 166 Proben oder 34,3% positiv, bei den Iberico-Schweinen neun von 223 beziehungsweise 4%. Die relativ hohe Prävalenz bei Wildschweinen und bei den Freilandschweinen lassen den Autoren zufolge auf eine intra- und interspezifische Übertragung schließen. Der bisher fehlende Nachweis von PCV-4 bei intensiv gehaltenen Schweinen dürfte mit dem höheren Biosicherheitsniveau und dem fehlenden Kontakt mit der Wildnis zusammenhängen.

Anlass zur Sorge

Die Inzidenz neu auftretender und wieder auftretender Infektionskrankheiten bei Schweinen nimmt laut der Studie kontinuierlich zu. Zur Verbreitung tragen die Globalisierung des Handels und die weltweite Bewegung von Menschen und Tieren bei. Der konkrete Eintragsweg von PCV-4 bei Wildschweinen und iberischen Schweinen in Spanien ist bisher allerdings unbekannt. Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der Schweineindustrie in Spanien und in Europa sollte den Autoren zufolge die Ausbreitung neu auftretender Krankheitserreger wie PCV-4 Anlass zur Sorge geben.

Circoviren fördern Krankheiten

Das Porcine Circovirus kann - vor allem in Kombination mit anderen Faktoren - zu Erkrankungen wie dem "Kümmersyndrom" bei Ferkeln (PCV-SD, ehemals PMWS) oder dem Porcine Dermatitis und Nephropathie Syndrom (PDNS) führen. Auch Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes und der Reproduktionsorgane, die unter dem Begriff Porcine Circovirus Disease (PCVD) zusammengefasst werden, können ausgelöst werden. Infektiöse und nicht-infektiöse Co-Faktoren bestimmen meist das Auftreten sowie den Verlauf und die Schwere der klinischen Krankheitssymptome. In Deutschland ist PCV-2 am häufigsten verbreitet. AgE/dw

 

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Neuer Circovirustyp in Europa entdeckt

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Das neuartige Porcine Circovirus Typ 4 (PCV-4) ist erstmals auch in Europa nachgewiesen worden. Dieser Krankheitserreger wurde 2019 in China bei Hausschweinen entdeckt, später auch in Südkorea und Thailand. Bisher blieb er aber auf Asien beschränkt.

Das neuartige Porcine Circovirus Typ 4 (PCV-4) ist erstmals auch in Europa nachgewiesen worden. Dieser Krankheitserreger wurde 2019 in China bei Hausschweinen entdeckt, später auch in Südkorea und Thailand. Bisher blieb er aber auf Asien beschränkt. Laut einer Studie spanischer Wissenschaftler unter der Leitung von Rocío Holgado-Martín und José Luís Arnal, deren Ergebnisse im Oktober "Virology Journal" veröffentlich wurden, ließ sich PCV-4 auch im spanischen Schweinebestand feststellen. Der Nachweis erfolgte bei Wildschweinen und im Freiland gehaltenen Iberico-Schweinen in der Mitte und im Süden des Landes. Bei den intensiv gehaltenen Schweinen im Norden und Osten Spaniens wurde das Virus nicht gefunden, auch nicht bei ebenfalls getesteten Tieren in Italien.


Ein Drittel der Wildschweine positiv

Die Studie wurde mit Proben durchgeführt, die zwischen 2018 und 2022 gewonnen worden waren. Der Nachweis des PCV-4-Genoms wurde mithilfe verschiedener konventioneller oder quantitativer Echtzeit-PCR durchgeführt. Bei Wildschweinen waren 57 von 166 Proben oder 34,3% positiv, bei den Iberico-Schweinen neun von 223 beziehungsweise 4%. Die relativ hohe Prävalenz bei Wildschweinen und bei den Freilandschweinen lassen den Autoren zufolge auf eine intra- und interspezifische Übertragung schließen. Der bisher fehlende Nachweis von PCV-4 bei intensiv gehaltenen Schweinen dürfte mit dem höheren Biosicherheitsniveau und dem fehlenden Kontakt mit der Wildnis zusammenhängen.

Anlass zur Sorge

Die Inzidenz neu auftretender und wieder auftretender Infektionskrankheiten bei Schweinen nimmt laut der Studie kontinuierlich zu. Zur Verbreitung tragen die Globalisierung des Handels und die weltweite Bewegung von Menschen und Tieren bei. Der konkrete Eintragsweg von PCV-4 bei Wildschweinen und iberischen Schweinen in Spanien ist bisher allerdings unbekannt. Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der Schweineindustrie in Spanien und in Europa sollte den Autoren zufolge die Ausbreitung neu auftretender Krankheitserreger wie PCV-4 Anlass zur Sorge geben.

Circoviren fördern Krankheiten

Das Porcine Circovirus kann - vor allem in Kombination mit anderen Faktoren - zu Erkrankungen wie dem "Kümmersyndrom" bei Ferkeln (PCV-SD, ehemals PMWS) oder dem Porcine Dermatitis und Nephropathie Syndrom (PDNS) führen. Auch Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes und der Reproduktionsorgane, die unter dem Begriff Porcine Circovirus Disease (PCVD) zusammengefasst werden, können ausgelöst werden. Infektiöse und nicht-infektiöse Co-Faktoren bestimmen meist das Auftreten sowie den Verlauf und die Schwere der klinischen Krankheitssymptome. In Deutschland ist PCV-2 am häufigsten verbreitet. AgE/dw

 

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Das neuartige Porcine Circovirus Typ 4 (PCV-4) ist erstmals auch in Europa nachgewiesen worden. Dieser Krankheitserreger wurde 2019 in China bei Hausschweinen entdeckt, später auch in Südkorea und Thailand. Bisher blieb er aber auf Asien beschränkt.

Das neuartige Porcine Circovirus Typ 4 (PCV-4) ist erstmals auch in Europa nachgewiesen worden. Dieser Krankheitserreger wurde 2019 in China bei Hausschweinen entdeckt, später auch in Südkorea und Thailand. Bisher blieb er aber auf Asien beschränkt. Laut einer Studie spanischer Wissenschaftler unter der Leitung von Rocío Holgado-Martín und José Luís Arnal, deren Ergebnisse im Oktober "Virology Journal" veröffentlich wurden, ließ sich PCV-4 auch im spanischen Schweinebestand feststellen. Der Nachweis erfolgte bei Wildschweinen und im Freiland gehaltenen Iberico-Schweinen in der Mitte und im Süden des Landes. Bei den intensiv gehaltenen Schweinen im Norden und Osten Spaniens wurde das Virus nicht gefunden, auch nicht bei ebenfalls getesteten Tieren in Italien.


Ein Drittel der Wildschweine positiv

Die Studie wurde mit Proben durchgeführt, die zwischen 2018 und 2022 gewonnen worden waren. Der Nachweis des PCV-4-Genoms wurde mithilfe verschiedener konventioneller oder quantitativer Echtzeit-PCR durchgeführt. Bei Wildschweinen waren 57 von 166 Proben oder 34,3% positiv, bei den Iberico-Schweinen neun von 223 beziehungsweise 4%. Die relativ hohe Prävalenz bei Wildschweinen und bei den Freilandschweinen lassen den Autoren zufolge auf eine intra- und interspezifische Übertragung schließen. Der bisher fehlende Nachweis von PCV-4 bei intensiv gehaltenen Schweinen dürfte mit dem höheren Biosicherheitsniveau und dem fehlenden Kontakt mit der Wildnis zusammenhängen.

Anlass zur Sorge

Die Inzidenz neu auftretender und wieder auftretender Infektionskrankheiten bei Schweinen nimmt laut der Studie kontinuierlich zu. Zur Verbreitung tragen die Globalisierung des Handels und die weltweite Bewegung von Menschen und Tieren bei. Der konkrete Eintragsweg von PCV-4 bei Wildschweinen und iberischen Schweinen in Spanien ist bisher allerdings unbekannt. Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der Schweineindustrie in Spanien und in Europa sollte den Autoren zufolge die Ausbreitung neu auftretender Krankheitserreger wie PCV-4 Anlass zur Sorge geben.

Circoviren fördern Krankheiten

Das Porcine Circovirus kann - vor allem in Kombination mit anderen Faktoren - zu Erkrankungen wie dem "Kümmersyndrom" bei Ferkeln (PCV-SD, ehemals PMWS) oder dem Porcine Dermatitis und Nephropathie Syndrom (PDNS) führen. Auch Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes und der Reproduktionsorgane, die unter dem Begriff Porcine Circovirus Disease (PCVD) zusammengefasst werden, können ausgelöst werden. Infektiöse und nicht-infektiöse Co-Faktoren bestimmen meist das Auftreten sowie den Verlauf und die Schwere der klinischen Krankheitssymptome. In Deutschland ist PCV-2 am häufigsten verbreitet. AgE/dw

 

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