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Lins gegen Zulassung im Ökolandbau

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Die Europäische Volkspartei (EVP) im Europaparlament ist bei der Frage, ob die neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) künftig in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen, offensichtlich geteilter Meinung. Wie das EVP-Fraktionsmitglied und Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, jetzt im Gespräch mit AGRA-EUROPE herausstellte, stützt die Mehrheit der Agrarpolitiker der Fraktion in dieser Frage den Ansatz der Kommission.

Die Europäische Volkspartei (EVP) im Europaparlament ist bei der Frage, ob die neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) künftig in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen, offensichtlich geteilter Meinung. Wie das EVP-Fraktionsmitglied und Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, jetzt im Gespräch mit AGRA-EUROPE herausstellte, stützt die Mehrheit der Agrarpolitiker der Fraktion in dieser Frage den Ansatz der Kommission. Dies habe man auch in der Stellungnahme an den federführenden Umweltausschuss deutlich gemacht.

Der von der Brüsseler Behörde im Juli vorgelegte Gesetzesvorschlag sieht vor, die NGT im Ökolandbau nicht zu gestatten. Dies wird auch vom Sektor selbst unterstützt. Verbände wie die EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM - Organics Europe) begrüßten diesen Ansatz klar. Zugleich warnt die Branche allerdings vor Verunreinigungen mit konventionellen Erzeugnissen, die mit den neuen Genomtechniken hergestellt werden. Gemäß dem Vorschlag der EU-Kommission soll die Mehrheit der sogenannten, mittels der Genschere entwickelten Kategorie-1-Pflanzen im konventionellen Anbau zulässig sein und von den derzeitigen Vorgaben des Gentechnikrechts ausgenommen werden.

EVP-Umweltpolitiker für Zulassung

Im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments haben sich sowohl die Berichterstatterin für dieses Dossier, das EVP-Mitglied Jessica Polfjärd, sowie der EVP-Umweltsprecher Peter Liese für eine Zulassung der neuen Züchtungstechniken im Ökolandbau eingesetzt. Lins hält es in dieser Frage möglich, dass das Meinungsbild in der EVP geteilt bleibt. Wie die Umweltpolitiker in ihrer Empfehlung votieren, entscheidet sich am 24. Januar. Im Februar wird dann das Plenum als Ganzes über den Kommissionsvorschlag abstimmen. Insgesamt betrachtet, ist im Parlament eher von einer ablehnenden Haltung gegenüber der Kommissionsidee, die NGT im Ökosektor zu erlauben, auszugehen. Unklar ist aktuell, ob vor der Europawahl Anfang Juni überhaupt noch eine politische Einigung mit dem Rat zustande kommt. Viel hängt hier von der jetzt gestarteten belgischen Ratspräsidentschaft ab.

SUR von Timmermans "versemmelt"

Mit Blick auf ein weiteres, sehr strittiges Thema, nämlich den Kommissionsvorschlag zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR), rechnet Lins nicht mehr mit wesentlichen Schritten in Richtung einer politischen Einigung vor der Europawahl. Ohnehin setze er sich für einen neuen Vorschlag der Brüsseler Behörde zum Pflanzenschutz ein, erklärte der CDU-Politiker. Nach seiner Ansicht haben der ehemalige geschäftsführende Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, und die Berichterstatterin im Europaparlament für die SUR, der Grünen-Politikerin Sarah Wiener, die SUR "versemmelt". Nachbesserungen müsse es vor allem bei der Anwendung in den Schutzgebieten und bei den Referenzzeiträumen zu den geplanten Reduzierungszielen bis 2030 geben.

Kaum Vorankommen bei Tiertransporten

Zu dem von der EU-Kommission präsentierten Novellierungsvorschlag zum Saatgut hofft Lins, dass es vor Juni noch eine Parlamentsposition geben wird. Ähnlich sehe es mit dem federführend im Umweltausschuss behandelten Dossier zur geplanten Bodenschutzrichtlinie aus, erklärte der CDU-Agrarpolitiker. Nur wenig vorankommen dürfte es laut Lins hingegen mit dem erst Ende 2023 vorgelegten Kommissionsvorschlag zur Tiertransportverordnung. Hier ist der Landwirtschaftsausschuss federführend. Noch ist dazu offen, aus welcher politischen Gruppe die oder der Berichterstatter kommen soll.

EVP hat ihrer Hausaufgaben gemacht

Von AGRA-EUROPE nach den Erwartungen an die in Deutschland am 9. Juni stattfindenden Europawahlen gefragt, erklärte Lins, er hoffe, dass alle demokratischen Fraktionen es schaffen werden, die politischen Ränder möglichst klein zu halten. Angesprochen auf die von vielen politischen Beobachtern geäußerte Befürchtung, dass die Rechtspopulisten und auch Rechtsradikale zahlenmäßig im Europaparlament an Einfluss gewinnen könnten, konstatierte der Landwirtschaftsausschussvorsitzende, dass die EVP ihre Hausaufgaben gemacht habe. Gerade in ihren Positionierungen zum Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) sowie zur SUR habe seine Parteienfamilie Vertrauen im konservativen Spektrum zurückerobern können. Gleichzeitig habe die EVP-Fraktion aber in der Diskussion um die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ihre Kompromissbereitschaft gegenüber den anderen demokratischen Parteien gezeigt. AgE/kl

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Lins gegen Zulassung im Ökolandbau

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Die Europäische Volkspartei (EVP) im Europaparlament ist bei der Frage, ob die neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) künftig in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen, offensichtlich geteilter Meinung. Wie das EVP-Fraktionsmitglied und Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, jetzt im Gespräch mit AGRA-EUROPE herausstellte, stützt die Mehrheit der Agrarpolitiker der Fraktion in dieser Frage den Ansatz der Kommission.

Die Europäische Volkspartei (EVP) im Europaparlament ist bei der Frage, ob die neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) künftig in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen, offensichtlich geteilter Meinung. Wie das EVP-Fraktionsmitglied und Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, jetzt im Gespräch mit AGRA-EUROPE herausstellte, stützt die Mehrheit der Agrarpolitiker der Fraktion in dieser Frage den Ansatz der Kommission. Dies habe man auch in der Stellungnahme an den federführenden Umweltausschuss deutlich gemacht.

Der von der Brüsseler Behörde im Juli vorgelegte Gesetzesvorschlag sieht vor, die NGT im Ökolandbau nicht zu gestatten. Dies wird auch vom Sektor selbst unterstützt. Verbände wie die EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM - Organics Europe) begrüßten diesen Ansatz klar. Zugleich warnt die Branche allerdings vor Verunreinigungen mit konventionellen Erzeugnissen, die mit den neuen Genomtechniken hergestellt werden. Gemäß dem Vorschlag der EU-Kommission soll die Mehrheit der sogenannten, mittels der Genschere entwickelten Kategorie-1-Pflanzen im konventionellen Anbau zulässig sein und von den derzeitigen Vorgaben des Gentechnikrechts ausgenommen werden.

EVP-Umweltpolitiker für Zulassung

Im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments haben sich sowohl die Berichterstatterin für dieses Dossier, das EVP-Mitglied Jessica Polfjärd, sowie der EVP-Umweltsprecher Peter Liese für eine Zulassung der neuen Züchtungstechniken im Ökolandbau eingesetzt. Lins hält es in dieser Frage möglich, dass das Meinungsbild in der EVP geteilt bleibt. Wie die Umweltpolitiker in ihrer Empfehlung votieren, entscheidet sich am 24. Januar. Im Februar wird dann das Plenum als Ganzes über den Kommissionsvorschlag abstimmen. Insgesamt betrachtet, ist im Parlament eher von einer ablehnenden Haltung gegenüber der Kommissionsidee, die NGT im Ökosektor zu erlauben, auszugehen. Unklar ist aktuell, ob vor der Europawahl Anfang Juni überhaupt noch eine politische Einigung mit dem Rat zustande kommt. Viel hängt hier von der jetzt gestarteten belgischen Ratspräsidentschaft ab.

SUR von Timmermans "versemmelt"

Mit Blick auf ein weiteres, sehr strittiges Thema, nämlich den Kommissionsvorschlag zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR), rechnet Lins nicht mehr mit wesentlichen Schritten in Richtung einer politischen Einigung vor der Europawahl. Ohnehin setze er sich für einen neuen Vorschlag der Brüsseler Behörde zum Pflanzenschutz ein, erklärte der CDU-Politiker. Nach seiner Ansicht haben der ehemalige geschäftsführende Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, und die Berichterstatterin im Europaparlament für die SUR, der Grünen-Politikerin Sarah Wiener, die SUR "versemmelt". Nachbesserungen müsse es vor allem bei der Anwendung in den Schutzgebieten und bei den Referenzzeiträumen zu den geplanten Reduzierungszielen bis 2030 geben.

Kaum Vorankommen bei Tiertransporten

Zu dem von der EU-Kommission präsentierten Novellierungsvorschlag zum Saatgut hofft Lins, dass es vor Juni noch eine Parlamentsposition geben wird. Ähnlich sehe es mit dem federführend im Umweltausschuss behandelten Dossier zur geplanten Bodenschutzrichtlinie aus, erklärte der CDU-Agrarpolitiker. Nur wenig vorankommen dürfte es laut Lins hingegen mit dem erst Ende 2023 vorgelegten Kommissionsvorschlag zur Tiertransportverordnung. Hier ist der Landwirtschaftsausschuss federführend. Noch ist dazu offen, aus welcher politischen Gruppe die oder der Berichterstatter kommen soll.

EVP hat ihrer Hausaufgaben gemacht

Von AGRA-EUROPE nach den Erwartungen an die in Deutschland am 9. Juni stattfindenden Europawahlen gefragt, erklärte Lins, er hoffe, dass alle demokratischen Fraktionen es schaffen werden, die politischen Ränder möglichst klein zu halten. Angesprochen auf die von vielen politischen Beobachtern geäußerte Befürchtung, dass die Rechtspopulisten und auch Rechtsradikale zahlenmäßig im Europaparlament an Einfluss gewinnen könnten, konstatierte der Landwirtschaftsausschussvorsitzende, dass die EVP ihre Hausaufgaben gemacht habe. Gerade in ihren Positionierungen zum Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) sowie zur SUR habe seine Parteienfamilie Vertrauen im konservativen Spektrum zurückerobern können. Gleichzeitig habe die EVP-Fraktion aber in der Diskussion um die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ihre Kompromissbereitschaft gegenüber den anderen demokratischen Parteien gezeigt. AgE/kl

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Die Europäische Volkspartei (EVP) im Europaparlament ist bei der Frage, ob die neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) künftig in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen, offensichtlich geteilter Meinung. Wie das EVP-Fraktionsmitglied und Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, jetzt im Gespräch mit AGRA-EUROPE herausstellte, stützt die Mehrheit der Agrarpolitiker der Fraktion in dieser Frage den Ansatz der Kommission.

Die Europäische Volkspartei (EVP) im Europaparlament ist bei der Frage, ob die neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) künftig in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen, offensichtlich geteilter Meinung. Wie das EVP-Fraktionsmitglied und Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, jetzt im Gespräch mit AGRA-EUROPE herausstellte, stützt die Mehrheit der Agrarpolitiker der Fraktion in dieser Frage den Ansatz der Kommission. Dies habe man auch in der Stellungnahme an den federführenden Umweltausschuss deutlich gemacht.

Der von der Brüsseler Behörde im Juli vorgelegte Gesetzesvorschlag sieht vor, die NGT im Ökolandbau nicht zu gestatten. Dies wird auch vom Sektor selbst unterstützt. Verbände wie die EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM - Organics Europe) begrüßten diesen Ansatz klar. Zugleich warnt die Branche allerdings vor Verunreinigungen mit konventionellen Erzeugnissen, die mit den neuen Genomtechniken hergestellt werden. Gemäß dem Vorschlag der EU-Kommission soll die Mehrheit der sogenannten, mittels der Genschere entwickelten Kategorie-1-Pflanzen im konventionellen Anbau zulässig sein und von den derzeitigen Vorgaben des Gentechnikrechts ausgenommen werden.

EVP-Umweltpolitiker für Zulassung

Im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments haben sich sowohl die Berichterstatterin für dieses Dossier, das EVP-Mitglied Jessica Polfjärd, sowie der EVP-Umweltsprecher Peter Liese für eine Zulassung der neuen Züchtungstechniken im Ökolandbau eingesetzt. Lins hält es in dieser Frage möglich, dass das Meinungsbild in der EVP geteilt bleibt. Wie die Umweltpolitiker in ihrer Empfehlung votieren, entscheidet sich am 24. Januar. Im Februar wird dann das Plenum als Ganzes über den Kommissionsvorschlag abstimmen. Insgesamt betrachtet, ist im Parlament eher von einer ablehnenden Haltung gegenüber der Kommissionsidee, die NGT im Ökosektor zu erlauben, auszugehen. Unklar ist aktuell, ob vor der Europawahl Anfang Juni überhaupt noch eine politische Einigung mit dem Rat zustande kommt. Viel hängt hier von der jetzt gestarteten belgischen Ratspräsidentschaft ab.

SUR von Timmermans "versemmelt"

Mit Blick auf ein weiteres, sehr strittiges Thema, nämlich den Kommissionsvorschlag zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR), rechnet Lins nicht mehr mit wesentlichen Schritten in Richtung einer politischen Einigung vor der Europawahl. Ohnehin setze er sich für einen neuen Vorschlag der Brüsseler Behörde zum Pflanzenschutz ein, erklärte der CDU-Politiker. Nach seiner Ansicht haben der ehemalige geschäftsführende Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, und die Berichterstatterin im Europaparlament für die SUR, der Grünen-Politikerin Sarah Wiener, die SUR "versemmelt". Nachbesserungen müsse es vor allem bei der Anwendung in den Schutzgebieten und bei den Referenzzeiträumen zu den geplanten Reduzierungszielen bis 2030 geben.

Kaum Vorankommen bei Tiertransporten

Zu dem von der EU-Kommission präsentierten Novellierungsvorschlag zum Saatgut hofft Lins, dass es vor Juni noch eine Parlamentsposition geben wird. Ähnlich sehe es mit dem federführend im Umweltausschuss behandelten Dossier zur geplanten Bodenschutzrichtlinie aus, erklärte der CDU-Agrarpolitiker. Nur wenig vorankommen dürfte es laut Lins hingegen mit dem erst Ende 2023 vorgelegten Kommissionsvorschlag zur Tiertransportverordnung. Hier ist der Landwirtschaftsausschuss federführend. Noch ist dazu offen, aus welcher politischen Gruppe die oder der Berichterstatter kommen soll.

EVP hat ihrer Hausaufgaben gemacht

Von AGRA-EUROPE nach den Erwartungen an die in Deutschland am 9. Juni stattfindenden Europawahlen gefragt, erklärte Lins, er hoffe, dass alle demokratischen Fraktionen es schaffen werden, die politischen Ränder möglichst klein zu halten. Angesprochen auf die von vielen politischen Beobachtern geäußerte Befürchtung, dass die Rechtspopulisten und auch Rechtsradikale zahlenmäßig im Europaparlament an Einfluss gewinnen könnten, konstatierte der Landwirtschaftsausschussvorsitzende, dass die EVP ihre Hausaufgaben gemacht habe. Gerade in ihren Positionierungen zum Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) sowie zur SUR habe seine Parteienfamilie Vertrauen im konservativen Spektrum zurückerobern können. Gleichzeitig habe die EVP-Fraktion aber in der Diskussion um die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ihre Kompromissbereitschaft gegenüber den anderen demokratischen Parteien gezeigt. AgE/kl

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