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Forstwirtschaft fordert konkrete Vorschläge zur Honorierung

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Den von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigten Einstieg in die Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes haben die Familienbetriebe Land und Forst begrüßt. Dem Signal aus der Politik müssten nun aber "konkrete Handlungen" folgen, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt.

Den von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigten Einstieg in die Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes haben die Familienbetriebe Land und Forst begrüßt. Dem Signal aus der Politik müssten nun aber "konkrete Handlungen" folgen, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt in einer ersten Reaktion auf die heutige Vorstellung der nationalen Waldstrategie. "Es ist wichtig, dass die kommende Bundesregierung den Vorschlag, die Klimaschutzleistungen des Waldes aus den Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF) zu vergüten, schnell in die Tat umsetzt", denn die zahlreichen Leistungen des Waldes und der Waldbauern für die Gesellschaft könnten langfristig nur über neue Vergütungsmodelle erhalten werden, so von Elverfeldt.

 

Eine weitere wichtige Leitplanke der Waldstrategie sei die klare Verknüpfung von Waldnutzung einerseits und Natur- und Umweltschutz andererseits. "Der beste Klimaschutz entsteht durch eine nachhaltige Forstwirtschaft. Ohne Forstwirtschaft gibt es keinen Waldumbau und keine heimische Holzproduktion", argumentierte der Verbandsvorsitzende. Dies werde auch in der Waldstrategie 2050 mehr als deutlich. Folge man dieser Logik, müssten in dem Kontext das deutsche Klimaschutzgesetz (KSG) und der europäische Green Deal auf den Prüfstand gestellt werden, "denn beide setzen auf Nutzungseinschränkungen und Vorratsausbau" erklärte von Elverfeldt.

 

Beifall erhielt Klöckner für die vorgelegte "Waldstrategie 2050" auch vom Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR). "Wir begrüßen, dass die forstwirtschaftlichen Leistungen in Deutschland anerkannt werden", sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. Die Honorierung von Ökosystemleistungen zeige den Wert einer dynamischen Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels. Die Waldbewirtschaftung stelle zudem einen hohen sozialen Nutzen für den Bioökonomiestandort Deutschland dar. "Gerade in ländlichen Regionen trägt der bewirtschaftete Wald als wichtiger Arbeitgeber in der forst- und holzwirtschaftlichen Wertschöpfungskette erheblich zum Gemeinwohl bei", hob Schirmbeck hervor.

 

Aus Sicht des DWFR-Präsidenten ist die Ausweitung nutzungsfreier Waldflächen nicht der richtige Weg in eine CO2-emissionsarme Zukunft. "Den Zielkonflikt zwischen Biodiversität und der Nutzung von Holz im Sinne des Klimaschutzes aufzulösen, muss vorrangiges Ziel der Politik bei der Umsetzung der Waldstrategie in konkrete Gesetzesvorhaben sein", unterstrich Schirmbeck.

 

Kritischer zeigte sich die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer". Zwar wurde das Bekenntnis zur Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes positiv aufgenommen. Jedoch moniertee AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz, dass die rund 2 Millionen Waldeigentümer, die fast die Hälfte des Waldes bewirtschafteten und pflegten, "unterbelichtet" blieben. Angesichts der enormen Herausforderungen müsse die Unterstützung der Waldbesitzer beim klimastabilen Waldumbau im Fokus stehen. "Wir brauchen langfristige Strategien und Maßnahmen, um gerade auch die vielen Kleinprivatwaldbesitzer weiterhin zu motivieren", mahnte von der Marwitz an. Zur Honorierung stellte auch er fest, dass diese jetzt zügig und unbürokratisch umgesetzt werden müsse.

 

Derweil bezeichnete der Naturschutzbund Deutschland (NABU) das Papier als "reine Forstwirtschaftsstrategie" ohne ganzheitliche Betrachtung der Ökosystemleistungen des Waldes. In der Folge drohe der Verlust der Klimaschutzfunktion des Waldesökosystems zugunsten kurzfristiger Profite in der Forstwirtschaft. Vor dem Hintergrund der Klimakrise erwarte der NABU ein ressortübergreifendes Zukunftskonzept für den Wald, betonte Verbandspräsident Jörg-Andreas Krüger. Der aktuelle Zustand des Waldes sei dramatisch schlecht. Dürresommer, die einseitige Ausrichtung auf die Holzernte und Schädlingsbefall setzten dem Wald zu.

 

Krüger warf Klöckner, bei der Strategie außer Acht gelassen zu haben, "das Wald mehr ist als nur ein Holzproduzent". Statt die Ökosystemleistungen des Waldes - etwa Kühlung, Wasserspeicher, Hochwasserschutz, Luftfilter oder dauerhafte CO2-Speicherung - zu stärken und zu honorieren, betrachte das Bundeslandwirtschaftsministerium den Wald immer noch vorwiegend als Holzlieferanten und formuliere eine Reihe größtenteils unkonkreter, nicht messbarer Absichtsbekundungen. AgE

 

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Forstwirtschaft fordert konkrete Vorschläge zur Honorierung

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Den von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigten Einstieg in die Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes haben die Familienbetriebe Land und Forst begrüßt. Dem Signal aus der Politik müssten nun aber "konkrete Handlungen" folgen, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt.

Den von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigten Einstieg in die Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes haben die Familienbetriebe Land und Forst begrüßt. Dem Signal aus der Politik müssten nun aber "konkrete Handlungen" folgen, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt in einer ersten Reaktion auf die heutige Vorstellung der nationalen Waldstrategie. "Es ist wichtig, dass die kommende Bundesregierung den Vorschlag, die Klimaschutzleistungen des Waldes aus den Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF) zu vergüten, schnell in die Tat umsetzt", denn die zahlreichen Leistungen des Waldes und der Waldbauern für die Gesellschaft könnten langfristig nur über neue Vergütungsmodelle erhalten werden, so von Elverfeldt.

 

Eine weitere wichtige Leitplanke der Waldstrategie sei die klare Verknüpfung von Waldnutzung einerseits und Natur- und Umweltschutz andererseits. "Der beste Klimaschutz entsteht durch eine nachhaltige Forstwirtschaft. Ohne Forstwirtschaft gibt es keinen Waldumbau und keine heimische Holzproduktion", argumentierte der Verbandsvorsitzende. Dies werde auch in der Waldstrategie 2050 mehr als deutlich. Folge man dieser Logik, müssten in dem Kontext das deutsche Klimaschutzgesetz (KSG) und der europäische Green Deal auf den Prüfstand gestellt werden, "denn beide setzen auf Nutzungseinschränkungen und Vorratsausbau" erklärte von Elverfeldt.

 

Beifall erhielt Klöckner für die vorgelegte "Waldstrategie 2050" auch vom Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR). "Wir begrüßen, dass die forstwirtschaftlichen Leistungen in Deutschland anerkannt werden", sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. Die Honorierung von Ökosystemleistungen zeige den Wert einer dynamischen Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels. Die Waldbewirtschaftung stelle zudem einen hohen sozialen Nutzen für den Bioökonomiestandort Deutschland dar. "Gerade in ländlichen Regionen trägt der bewirtschaftete Wald als wichtiger Arbeitgeber in der forst- und holzwirtschaftlichen Wertschöpfungskette erheblich zum Gemeinwohl bei", hob Schirmbeck hervor.

 

Aus Sicht des DWFR-Präsidenten ist die Ausweitung nutzungsfreier Waldflächen nicht der richtige Weg in eine CO2-emissionsarme Zukunft. "Den Zielkonflikt zwischen Biodiversität und der Nutzung von Holz im Sinne des Klimaschutzes aufzulösen, muss vorrangiges Ziel der Politik bei der Umsetzung der Waldstrategie in konkrete Gesetzesvorhaben sein", unterstrich Schirmbeck.

 

Kritischer zeigte sich die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer". Zwar wurde das Bekenntnis zur Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes positiv aufgenommen. Jedoch moniertee AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz, dass die rund 2 Millionen Waldeigentümer, die fast die Hälfte des Waldes bewirtschafteten und pflegten, "unterbelichtet" blieben. Angesichts der enormen Herausforderungen müsse die Unterstützung der Waldbesitzer beim klimastabilen Waldumbau im Fokus stehen. "Wir brauchen langfristige Strategien und Maßnahmen, um gerade auch die vielen Kleinprivatwaldbesitzer weiterhin zu motivieren", mahnte von der Marwitz an. Zur Honorierung stellte auch er fest, dass diese jetzt zügig und unbürokratisch umgesetzt werden müsse.

 

Derweil bezeichnete der Naturschutzbund Deutschland (NABU) das Papier als "reine Forstwirtschaftsstrategie" ohne ganzheitliche Betrachtung der Ökosystemleistungen des Waldes. In der Folge drohe der Verlust der Klimaschutzfunktion des Waldesökosystems zugunsten kurzfristiger Profite in der Forstwirtschaft. Vor dem Hintergrund der Klimakrise erwarte der NABU ein ressortübergreifendes Zukunftskonzept für den Wald, betonte Verbandspräsident Jörg-Andreas Krüger. Der aktuelle Zustand des Waldes sei dramatisch schlecht. Dürresommer, die einseitige Ausrichtung auf die Holzernte und Schädlingsbefall setzten dem Wald zu.

 

Krüger warf Klöckner, bei der Strategie außer Acht gelassen zu haben, "das Wald mehr ist als nur ein Holzproduzent". Statt die Ökosystemleistungen des Waldes - etwa Kühlung, Wasserspeicher, Hochwasserschutz, Luftfilter oder dauerhafte CO2-Speicherung - zu stärken und zu honorieren, betrachte das Bundeslandwirtschaftsministerium den Wald immer noch vorwiegend als Holzlieferanten und formuliere eine Reihe größtenteils unkonkreter, nicht messbarer Absichtsbekundungen. AgE

 

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Den von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigten Einstieg in die Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes haben die Familienbetriebe Land und Forst begrüßt. Dem Signal aus der Politik müssten nun aber "konkrete Handlungen" folgen, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt.

Den von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigten Einstieg in die Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes haben die Familienbetriebe Land und Forst begrüßt. Dem Signal aus der Politik müssten nun aber "konkrete Handlungen" folgen, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt in einer ersten Reaktion auf die heutige Vorstellung der nationalen Waldstrategie. "Es ist wichtig, dass die kommende Bundesregierung den Vorschlag, die Klimaschutzleistungen des Waldes aus den Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF) zu vergüten, schnell in die Tat umsetzt", denn die zahlreichen Leistungen des Waldes und der Waldbauern für die Gesellschaft könnten langfristig nur über neue Vergütungsmodelle erhalten werden, so von Elverfeldt.

 

Eine weitere wichtige Leitplanke der Waldstrategie sei die klare Verknüpfung von Waldnutzung einerseits und Natur- und Umweltschutz andererseits. "Der beste Klimaschutz entsteht durch eine nachhaltige Forstwirtschaft. Ohne Forstwirtschaft gibt es keinen Waldumbau und keine heimische Holzproduktion", argumentierte der Verbandsvorsitzende. Dies werde auch in der Waldstrategie 2050 mehr als deutlich. Folge man dieser Logik, müssten in dem Kontext das deutsche Klimaschutzgesetz (KSG) und der europäische Green Deal auf den Prüfstand gestellt werden, "denn beide setzen auf Nutzungseinschränkungen und Vorratsausbau" erklärte von Elverfeldt.

 

Beifall erhielt Klöckner für die vorgelegte "Waldstrategie 2050" auch vom Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR). "Wir begrüßen, dass die forstwirtschaftlichen Leistungen in Deutschland anerkannt werden", sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. Die Honorierung von Ökosystemleistungen zeige den Wert einer dynamischen Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels. Die Waldbewirtschaftung stelle zudem einen hohen sozialen Nutzen für den Bioökonomiestandort Deutschland dar. "Gerade in ländlichen Regionen trägt der bewirtschaftete Wald als wichtiger Arbeitgeber in der forst- und holzwirtschaftlichen Wertschöpfungskette erheblich zum Gemeinwohl bei", hob Schirmbeck hervor.

 

Aus Sicht des DWFR-Präsidenten ist die Ausweitung nutzungsfreier Waldflächen nicht der richtige Weg in eine CO2-emissionsarme Zukunft. "Den Zielkonflikt zwischen Biodiversität und der Nutzung von Holz im Sinne des Klimaschutzes aufzulösen, muss vorrangiges Ziel der Politik bei der Umsetzung der Waldstrategie in konkrete Gesetzesvorhaben sein", unterstrich Schirmbeck.

 

Kritischer zeigte sich die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer". Zwar wurde das Bekenntnis zur Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes positiv aufgenommen. Jedoch moniertee AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz, dass die rund 2 Millionen Waldeigentümer, die fast die Hälfte des Waldes bewirtschafteten und pflegten, "unterbelichtet" blieben. Angesichts der enormen Herausforderungen müsse die Unterstützung der Waldbesitzer beim klimastabilen Waldumbau im Fokus stehen. "Wir brauchen langfristige Strategien und Maßnahmen, um gerade auch die vielen Kleinprivatwaldbesitzer weiterhin zu motivieren", mahnte von der Marwitz an. Zur Honorierung stellte auch er fest, dass diese jetzt zügig und unbürokratisch umgesetzt werden müsse.

 

Derweil bezeichnete der Naturschutzbund Deutschland (NABU) das Papier als "reine Forstwirtschaftsstrategie" ohne ganzheitliche Betrachtung der Ökosystemleistungen des Waldes. In der Folge drohe der Verlust der Klimaschutzfunktion des Waldesökosystems zugunsten kurzfristiger Profite in der Forstwirtschaft. Vor dem Hintergrund der Klimakrise erwarte der NABU ein ressortübergreifendes Zukunftskonzept für den Wald, betonte Verbandspräsident Jörg-Andreas Krüger. Der aktuelle Zustand des Waldes sei dramatisch schlecht. Dürresommer, die einseitige Ausrichtung auf die Holzernte und Schädlingsbefall setzten dem Wald zu.

 

Krüger warf Klöckner, bei der Strategie außer Acht gelassen zu haben, "das Wald mehr ist als nur ein Holzproduzent". Statt die Ökosystemleistungen des Waldes - etwa Kühlung, Wasserspeicher, Hochwasserschutz, Luftfilter oder dauerhafte CO2-Speicherung - zu stärken und zu honorieren, betrachte das Bundeslandwirtschaftsministerium den Wald immer noch vorwiegend als Holzlieferanten und formuliere eine Reihe größtenteils unkonkreter, nicht messbarer Absichtsbekundungen. AgE

 

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