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Preisdruck nimmt zu

  markttipps

Auf den europäischen Schlachtschweinenmärkten hat sich der Druck auf die Preise infolge von Angebotsüberhängen und des MKS-Ausbruchs in Deutschland nochmals erhöht. In Deutschland, Österreich und Belgien gaben die Preise ein weiteres Mal kräftig nach. In Spanien und Italien kam es zu geringen Abschlägen, während sich die Preise in Dänemark und Frankreich seitwärts bewegten.

Auf den europäischen Schlachtschweinemärkten ist der Druck auf die Preise infolge von Angebotsüberhängen und der Seuchenlage in Deutschland nochmals gestiegen. In Deutschland, Österreich und Belgien gaben die Preise ein weiteres Mal kräftig nach. In Spanien und Italien kam es zu geringen Abschlägen, während sich die Preise in Dänemark und Frankreich seitwärts bewegten.

In Deutschland nahm die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis für Schlachtschweine am Mittwoch (15.1.) nochmals um 10 Cent auf jetzt 1,72 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (SG) zurück. Bereits in der Woche zuvor war die Notierung um 10 Cent nach unten angepasst worden. Die VEZG begründete den abermaligen Preisabschlag damit, dass das Schlachtschweineangebot weiterhin über den vorhandenen Bedarf hinausgehe. Daneben wirke sich aus, dass die Maul- und Klauenseuche (MKS) erstmals wieder in Deutschland ausgebrochen sei.

Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem weiterhin sehr großen, teilweise auch zunehmenden Angebot an Schlachtschweinen in Deutschland. Die Vermarktung gestalte sich schwierig. Belebende Impulse fehlten und die Schlachtunternehmen könnten kaum zusätzliche Tiere aufnehmen. Darüber hinaus bremse der Ausbruch der MKS die Geschäfte aus und führe außerdem in der gesamten Branche zu Verunsicherung.

Danish Crown leitet konzernintern um

Die Notierung des österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) rutschte ebenfalls weiter ab, diesmal um 5 Cent auf 1,71 Euro/kg SG. Bereits in der Woche zuvor war sie um 10 Cent gefallen. Auch in Österreich sei der Schlachtschweinemarkt seit Jahresbeginn überreichlich versorgt, erläuterte der VLV. Und das ohnehin instabile Preisgefüge werde zusätzlich durch die Seuchenthematik in Deutschland belastet.

Beim belgischen Schlachtunternehmen Danis ging es mit dem Auszahlungspreis ebenfalls weiter bergab. Nach dem Abschlag von 7 Cent in der Vorwoche wurde der Preis für die 3. Kalenderwoche um weitere 5 Cent auf 1,180 Euro/kg Lebendgewicht (LG) gesenkt. Dagegen legte Danish Crown (DC) seine Auszahlungsleistung in der vierten Kalenderwoche unverändert bei umgerechnet 1,39 Euro/kg SG fest. Wie der Konzern mitteilte, spürt er die Folgen des MKS-Ausbruchs in Deutschland und der daraus resultierenden Exportstopps insbesondere in seinem deutschen Schlachthof in Essen. Die Ware könne aber konzernintern größtenteils umgeleitet werden, sodass die Lage "beherrschbar" sei.

Spanien meldet erste Bewegung seit Langem

Am Marché du Porc Français wurde der Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,688 Euro/kg SG fixiert, nach 1,689 Euro/kg SG in der Vorwoche. In Frankreich seien die Rahmenbedingungen derzeit günstig und die Schlachtaktivitäten ausgeprägt. Allerdings sehe es im Rest Europas anders aus. Insbesondere Deutschland sei nach dem MKS-Ausbruch in einer "schwierigen Phase". In Spanien kam erstmals seit Langem eine leichte Abwärtsbewegung in den Schweinepreis. An der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa notierten Schlachtschweine mit mittlerem Fettgehalt am Donnerstag mit 1,555 Euro/kg Lebendgewicht (LG); das war 1 Cent weniger als in der Vorwoche.

In Italien setzte sich die Abwärtsentwicklung der Notierungen fort. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 Kilogramm bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf einen Preis von 1,671 Euro/kg LG. Gegenüber der Vorwoche entsprach das einem Minus von 2,4 Cent. Vertragsschweine derselben Kategorie kosten jetzt 1,883 Euro/kg LG und damit 2,7 Cent weniger als zuvor.

Preis im EU-Mittel unter 190 Euro

Der EU-Durchschnittspreis für Schlachtschweine der Handelsklasse E gab in der Woche zum 12. Januar um 1,4% auf 188,33 Euro/100 kg/SG nach. Das Vorjahresniveau wurde damit um 9,5% verfehlt. Die Niederlande und Deutschland verzeichneten mit 4,1% und 3,1% die größten Abschläge. In Österreich verschlechterte sich der Preis aus Sicht der Mäster um 2,8%. Dänemark meldete ein Minus von 0,8%, während für Frankreich eine unveränderte Notierung ausgewiesen wird.

Entgegen dem negativen EU-Trend kam es in der Slowakei gemäß den Kommissionsangaben zu einem Aufschlag von satten 6,4%. Einen Anstieg der Schlachtschweinepreise meldeten auch Bulgarien, Lettland, Litauen, Ungarn und Zypern, wobei sich das relative Plus zwischen 0,1% und 0,7% bewegte. AgE

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