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Mischfutterproduktion 2021 deutlich gesunken

  markttipps

Mit dem Abbau insbesondere des Schweinebestandes ist in Deutschland auch die Nachfrage nach Mischfuttermitteln spürbar gesunken. Wie der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) heute in Bonn unter Berufung auf Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mitteilte, wurden im Kalenderjahr 2021 noch knapp 23,4 Mio t Mischfutter hergestellt; das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund 760 000 t oder 3,2 %.

Mit dem Abbau insbesondere des Schweinebestandes ist in Deutschland auch die Nachfrage nach Mischfuttermitteln spürbar gesunken. Wie der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) heute in Bonn unter Berufung auf Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mitteilte, wurden im Kalenderjahr 2021 noch knapp 23,4 Mio t Mischfutter hergestellt; das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund 760 000 t oder 3,2 %. "Nach dem ersten Corona-Jahr 2020, das für uns so überraschend positiv und letztlich vergleichbar mit den Vorjahren abgeschlossen hat, machen sich nun einige wirtschaftliche Faktoren bemerkbar", stellte DVT-Präsident Jan Lahde fest. Auch die Mineralfutterproduktion wurde gedrosselt, und zwar um 2,9 % auf rund 635 000 t.

 

Der Rückgang der Futtermittelproduktion sei überwiegend eine Folge der zurückgehenden Bestände, erklärte Lahde. So habe die Zahl der Mastschweine im November 2021 laut Zählung bei 11 Millionen gelegen; gegenüber dem Vorjahr sei das ein Minus von etwa 950 000 Schweinen. Auch die Zahl der Milchkühe sei gesunken, nämlich um 2,3 %. "Die wirtschaftliche Lage in der Schweinehaltung ist erschütternd. Wir machen uns große Sorgen um viele bäuerliche Existenzen und die Zukunftsfähigkeit", so der DVT-Präsident. Die Auswirkungen träfen auch direkt die Futtermittelwirtschaft.

 

Mit Blick auf die Corona-Krise berichtete Lahde, dass die Futtermittelwirtschaft trotz Einschränkungen durch Personalknappheit und kurzfristige Lieferengpässe gut durch die Pandemie gekommen sei. Die gesamte Branche habe mit Erfolg alles dafür getan, eine hochwertige Versorgung der Landwirtschaft sicherzustellen. Die logistische Kette sei bei den Aminosäuren vor allem durch chinesische Lieferengpässe zum Jahresende kurzfristig gestört gewesen. Gerade China sei wegen seiner konsequenten Corona-Politik und wieder vermehrt auftretender Covid-Fälle weiter zu beobachten.

 

Probleme bereiten der Mischfutterbranche die hohen Rohstoff und Energiekosten. "Mit großer Besorgnis müssen wir feststellen, dass die EU-Nachbarstaaten Wettbewerbsvorteile durch niedrigere Energiekosten haben", beklagte Lahde hierbei. Die Carbon-Leakage-Verordnung helfe den Werken in Deutschland nicht weiter, weil eine Beihilfeberechtigung nur schwer zu bekommen sei; insbesondere Grenzregionen seien betroffen. "Bei der Verabschiedung der europäischen Energie- und Umweltleitlinie ist es dem Verband jedoch gelungen, für die Zukunft eine bessere Bewertung zu erreichen und bei neuen nationalen Gesetzen die Vorzüge der Beihilfeberechtigung nutzen zu können", erläuterte der DVT-Präsident.

 

Lahde versicherte, die Branche verfolge das Ziel, die Futtermittelpreise und letztlich die Landwirte zu entlasten. Es gelte, eine Abwanderung der landwirtschaftlichen Produktion ins Ausland zu vermeiden. Angesichts des Ukraine-Krieges seien das Thema der Versorgungssicherheit und eine erhöhte Eigenversorgung akuter denn je, unterstrich der DVT-Präsident. Es führe kein Weg daran vorbei, dass der Preis dafür auch durch die Verbraucher getragen werden müsse. AgE

 

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