Skip to main content

Globaler Rindfleischhandel dürfte 2023 schrumpfen

  markttipps

Die international gehandelte Menge an Rindfleisch wird 2023 voraussichtlich geringer als in diesem Jahr ausfallen, da wichtige Importeure weniger Bedarf und bedeutende Exporteure weniger Ware im Angebot haben werden. So lautet zusammengefasst das Ergebnis einer aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum Weltrindfleischmarkt.

Die international gehandelte Menge an Rindfleisch wird 2023 voraussichtlich geringer als in diesem Jahr ausfallen, da wichtige Importeure weniger Bedarf und bedeutende Exporteure weniger Ware im Angebot haben werden. So lautet zusammengefasst das Ergebnis einer aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum Weltrindfleischmarkt. Demnach soll die Gesamterzeugung in allen betrachteten Ländern 2023 bei rund 59,24 Mio t liegen, das wären nur 130 000 t oder 0,2 % weniger als im Vorjahr.

 

Für den internationalen Handel ausschlaggebend ist jedoch, dass sich dieser auf wenige globale Akteure konzentriert. Dazu gehört als weltweit größter Rindfleischproduzent die USA. Deren Erzeugung dürfte den Washingtoner Analysten zufolge 2023 aufgrund der diesjährigen Dürre in mehreren Bundesstaaten und dem Abbau von Tierbeständen recht deutlich, nämlich um etwa 800 000 t oder 6,3 % auf 12,02 Mio t sinken. Weniger Rindfleisch ist deshalb für den Export verfügbar, der um 14,0 % auf 1,39 Mio t abnehmen soll. In abgeschwächter Form gilt das auch für die Europäische Union mit einem prognostizierten Produktionsrückgang von 1,8 % auf 6,7 Mio t und einem Ausfuhrminus von 2,6 % auf 750 000 t. Zudem werden für Argentinien, Uruguay, Paraguay und Kanada geringere Exportmengen vorhergesagt.

 

Auf der anderen Seite dürften Australien und Brasilien ihre Rindfleischerzeugung 2023 ausdehnen. „Down Under“ wurden bei ausreichenden Niederschlägen die Herden spürbar aufgestockt, was im kommenden Jahr einen Produktionszuwachs von gut 13 % auf 2,21 Mio t und ein Plus bei den Exporten von 16,2 % auf 1,51 Mio t bringen soll. Brasiliens Rindfleischerzeugung dürfte 2022 um gut 6 % auf die neue Rekordmarke von 10,35 Mio t zunehmen. Im kommenden Jahr soll das Wachstum dort laut USDA mit jeweils 1 % bei der Produktion und bei den Ausfuhren auf 2,98 Mio t moderater ausfallen.

 

Ein wichtiger Faktor für den globalen Rindfleischhandel wird 2023 die Entwicklung in China sein. Dort ist laut USDA für 2023 aufgrund des größeren Rinderbestandes ein Produktionszuwachs von 375 000 t beziehungsweise gut 5 % auf 7,5 Mio t zu erwarten. Deutlich schwächer wird der Nachfrageanstieg mit nicht einmal 100 000 t auf 10,33 Mio t eingeschätzt. Der Importbedarf Chinas an Rindfleisch soll deshalb um rund 290 000 t oder 9,2 % auf 2,85 Mio t sinken. Dies dürfte vor allem den Hauptlieferanten Brasilien treffen. Ungewiss ist zudem, wie die Verbraucher weltweit auf den inflationsbedingten Kaufkraftverlust beim Einkauf des meist teuren Rindfleisches reagieren. Bisher prognostiziert das USDA für die von ihm betrachteten Länder für 2023 einen nur geringen Verbrauchsrückgang von 0,2 %. AgE/dw

Zurück