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Hohe Preise lassen Agrarimportausgaben steigen

  markttipps

China als mit Abstand weltweit wichtigster Importeur von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft hat im vergangenen Jahr seine Einfuhren in vielen Warenbereichen zurückgefahren. Aufgrund der gestiegenen Weltmarktpreise fiel die Einfuhrrechnung jedoch so hoch aus wie niemals zuvor. Laut vorläufigen Daten der Zollstatistik wurden 2022 von der Volksrepublik landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von 236,1 Mrd $ oder umgerechnet 216,4 Mrd Euro bezogen.

China als mit Abstand weltweit wichtigster Importeur von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft hat im vergangenen Jahr seine Einfuhren in vielen Warenbereichen zurückgefahren. Aufgrund der gestiegenen Weltmarktpreise fiel die Einfuhrrechnung jedoch so hoch aus wie niemals zuvor. Laut vorläufigen Daten der Zollstatistik wurden 2022 von der Volksrepublik landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von 236,1 Mrd $ oder umgerechnet 216,4 Mrd Euro bezogen; das waren 14,9 Mrd Euro oder 7,4 % mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2021 waren die Importausgaben bereits um rund 29 % gestiegen.

 

Wichtigstes Einfuhrgut der Volksrepublik waren erneut Sojabohnen. Allerdings nahm deren Bezugsmenge gegenüber 2021 um 5,6 % auf 91,1 Mio t ab. Die Importeure mussten dafür 56,1 Mrd Euro zahlen; das waren trotz kleinerer Menge 14,4 % mehr als im Vorjahr. Für den geringeren Sojabedarf Chinas sorgte zum einen die um gut ein Fünftel auf 20,3 Mio t gestiegene Eigenerzeugung. Zum anderen wurde für die Herstellung von Futtermitteln weniger Ware am Weltmarkt gekauft. Die teilweise niedrigen Erlöse der Schweine- und Geflügelproduzenten bei höheren Futtermittelpreisen ließen die Nachfrage sinken.

 

Auch bei Getreide waren die Einfuhren Chinas rückläufig. Die Bezugsmenge nahm gegenüber dem Rekordjahr 2021 um 12,2 Mio t oder fast 19 % auf 53,2 Mio t ab. Aufgrund der höheren Einkaufspreise sanken die Ausgaben dafür aber nur um 2,0 % auf rund 18 Mio Euro. Zudem orderten die chinesischen Importeure weniger Bier und Wein am Weltmarkt. Hier dürfte sich - wie auch bei anderen Produkten - die strikte Corona-Politik mit einem geringeren Absatz im Außer-Haus-Bereich ausgewirkt haben. Bei dem wegen des Ukraine-Kriegs nur knapp verfügbaren und teuren Speiseöl wurde ein Einfuhrminus von fast 21 % verzeichnet.

 

An Lebensmitteln tierischen Ursprungs wurden 2022 mit rund 7,4 Mio t gut ein Fünftel weniger Ware einschließlich Nebenerzeugnissen im Vergleich zum Vorjahr eingeführt. Die Importausgaben lagen wegen der Teuerung mit 29,1 Mrd Euro aber nur wenig unter dem Vorjahresniveau. Fleisch blieb damit wertmäßig die zweitwichtigste Warengruppe. Einen Einbruch von 42,8 % auf 2,86 Mio t verzeichnete die Einfuhr von Schweinefleisch; bei Rindfleisch gab es dagegen einen Bezugszuwachs von 15,7 % auf 2,73 Mio t. Auch beim internationalen Einkauf von Milcherzeugnissen hielt sich die Volksrepublik zurück; dieser nahm gegenüber 2021 um 17,2 % auf 3,27 Mio t ab. Hierbei sank der Import von Milchpulver um fast 16 % auf 1,3 Mo t, was nicht nur die EU-Anbieter, sondern auch der Hauptlieferant Neuseeland zu spüren bekam. AgE/dw

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