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Raps- und Sojafutures schmieren ab

  markttipps

Die Kurse für Rapssaat standen zuletzt deutlich unter Druck. Der meist gehandelte Matif-Future auf die schwarze Ölfrucht mit Fälligkeit im Mai 2023 kostete heute Morgen gegen 11.15 Uhr noch 529,50 Euro/t; das waren 39,25 Euro/t oder 6,9 % weniger als das Zwischenhoch vom 17. Februar. Der im Mai 2022 gestartete Abwärtstrend ist damit weiter intakt.

Die Kurse für Rapssaat standen zuletzt deutlich unter Druck. Der meist gehandelte Matif-Future auf die schwarze Ölfrucht mit Fälligkeit im Mai 2023 kostete heute Morgen gegen 11.15 Uhr noch 529,50 Euro/t; das waren 39,25 Euro/t oder 6,9 % weniger als das Zwischenhoch vom 17. Februar. Der im Mai 2022 gestartete Abwärtstrend ist damit weiter intakt.

 

Maßgeblich für den Druck auf die Rapspreise war auch die jüngste Kursschwäche bei den Sojabohnen in Chicago. Dort rutschte der Kurs des betreffenden Kontrakts zur Lieferung im Mai 2023 bis heute gegen 11.15 Uhr hiesiger Zeit auf 14,86 $/bu (517 Euro/t). Am vergangenen Mittwoch war noch mit 15,50 $/bu (540 Euro/t) der höchste Kurs seit Juni vergangenen Jahres erreicht worden. Aus charttechnischer Sicht könnte damit der bisherige Aufwärtstrend der Sojabohnenkurse bald enden.

 

Analysten begründeten die schwache Entwicklung bei den Sojabohnen unter anderem mit der voranschreitenden Ernte in Brasilien, die nach den bisherigen Prognosen ein Rekordniveau erreichen dürfte. Der Internationale Getreiderat (IGC) taxierte die betreffende Menge zuletzt auf 149,5 Mio t; das wären 18,2 % mehr als 2021/22. Dadurch rückte der für Argentinien wegen Trockenheit erwartete Produktionsrückgang von 14,7 % auf 37,5 Mio t Bohnen aus dem Fokus der Marktakteure.

 

Für Preisdruck sorgte aber auch die jüngste Projektion des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) für die diesjährige Sojabohnenernte im eigenen Land. Demnach soll diese mit 122,7 Mio t das Vorjahresniveau um 5,5 % übertreffen. Begründet wurde diese optimistische Einschätzung mit voraussichtlich höheren Erträgen. Allerdings ist diese Voraussage noch mit sehr großer Unsicherheit behaftet, weil die Aussaatarbeiten in den USA erst im Mai beginnen.

 

Derweil hob das französische Analystenhaus Stratégie Grains seine Prognose für die diesjährige Rapsernte in der Europäischen Union um 100 000 t auf 19,6 Mio t an. Damit würde die von der EU-Kommission geschätzte Vorjahresmenge um 2,5 Mio t übertroffen.

 

Zusätzlich gedrückt wurden die Terminpreise für die Ölsaaten dadurch, dass die Mehrheit der Marktakteure an der Börse davon ausgehen, dass der „Grain Deal“ für die Lieferung ukrainischer Ware über die Schwarzmeerhäfen verlängert wird. Die Ukraine richtete gestern einen Appell an die Vereinten Nationen und die Türkei, Verhandlungen über die Verlängerung des Getreideexportabkommens aufzunehmen. Von Kiewer Seite wird dabei eine Verlängerung um mindestens ein Jahr angestrebt. AgE/kk

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