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Pflügen die wirksamste Alternative

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Eine Studie des Rothamsted Research Centers zeigt, dass Pflügen die effektivste Alternative zu Glyphosat für die Unkrautbekämpfung in nordwesteuropäischen Winterweizen-Anbausystemen ist. Indes verbessern alternative Fruchtfolgen die Biodiversität, erhöhen aber die Umweltrisiken durch Herbizide. Eine integrierte Unkrautbekämpfung erfordert wiederum solide Kenntnisse der Unkrautökologie und -biologie.

Neue Modellrechnungen belegen die Aufrechterhaltung von Erträgen und Gewinnen in Winterweizen-Anbausystemen.

 

Bei einem Verzicht auf Glyphosat ist das Pflügen die wirksamste Alternative für die langfristige Unkrautbekämpfung in nordwesteuropäischen Anbausystemen für Winterweizen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des englischen Forschungszentrums Rothamsted Research in einer Studie. Demnach ergaben Modellrechnungen, dass sich mit dem Pflügen auch Erträge und Gewinne des Anbaus aufrechterhalten lassen. Dr. Helen Metcalfe, Hauptautorin der Studie, wies darauf hin, dass alternative Fruchtfolgen mit mehr Sommergetreide oder Kleegras als Zwischenfrucht zwar zu geringeren Erträgen führten, aber die Biodiversität der Ackerpflanzen im Vergleich zu einfacheren Fruchtfolgen mit Glyphosat verbesserten. So böten beispielsweise Stoppeln von Sommerkulturen im Winter die Voraussetzungen für die Keimung von wichtigen Winterfutterquellen für samenfressende Vögel. Darüber hinaus könnten die Sommerkulturen Bruthabitate und Nahrungsquellen für Ackervögel bieten.



Integrierte Unkrautbekämpfung lokal anpassen

Allerdings stiegen Metcalfe zufolge bei einem höheren Anteil von Sommerungen in der Fruchtfolge die Umweltrisiken durch Herbizide. Die durch den Anbau von Sommerungen selektierten Unkräuter seien nämlich andere als in Wintergetreide. Außerdem seien die Toxizität und Bioverfügbarkeit der in den Sommerungen eingesetzten Chemikalien hoch, gab die Forscherin zu bedenken. Indes könne die integrierte Unkrautbekämpfung den Einsatz von Chemikalien senken. Dabei seien allerdings saisonale Schwankungen zu berücksichtigen, die negative ökologische und wirtschaftliche Folgen haben könnten. Um die Unkrautbekämpfung sinnvoll an das lokale Umfeld anzupassen, seien solide Grundkenntnisse der Unkrautökologie und -biologie erforderlich, so die Wissenschaftlerin.

 

Laut Metcalfe lassen sich mögliche wirtschaftliche Einbußen bei alternativer Unkrautbekämpfung bereits im Vorfeld ausgleichen, zum Beispiel durch die Beweidung der Kleegrasfläche. Dadurch könnten zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden. Außerdem verbesserten sich die Bodenstruktur und der Nährstoffkreislauf. Die Studie "Trade-offs constrain the success of glyphosate-free farming" wurde in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht. AgE

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