Skip to main content

Butter im Höhenflug

  markttipps

Der Fettmarkt ist aktuell bei hoher Nachfrage nur knapp versorgt. Das treibt hierzulande die betreffenden Preise. Die amtliche Notierung für Blockbutter wurde zuletzt in Kempten im Spannenmittel um 31 Cent oder gut 5% heraufgesetzt und erreichte das höchste Niveau seit November 2022. Auch an der GDT ziehen die Preise für Butter und für andere Milchprodukte an.

Die amtliche Notierung für Blockware in Kempten zieht um gut 5% an.

Am Milchfettmarkt ist für die Hersteller die Redewendung "alles in Butter" gegenwärtig so treffend zu wie selten zuvor. Einem nicht zu reichlichen Angebot steht eine sehr gute Nachfrage des Handels und der Industrie gegenüber; die Preise ziehen merklich an. Die Notierung für Blockbutter der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (22.5.) im Spannenmittel um 31 Cent oder gut 5% auf 6,15 Euro/kg bis 6,40 Euro/kg heraufgesetzt. So hoch war die Notierung seit Mitte November 2022 nicht mehr.

 

Laut Kemptener Börse sorgten auch die gestiegenen Sahnepreise für den Preissprung. Der Abstand war zu groß geworden, weshalb sich die Produktion von Blockbutter kaum noch lohnte. Nun wurden die Verkaufspreise nach oben angepasst. Dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) zufolge zog die Nachfrage auch deshalb an, weil es bei den Kunden in der Industrie Ungewissheit über die Versorgungslage im dritten und vierten Quartal 2024 gab.



Kontraktverhandlungen für Päckchenbutter

Sehr gut verkaufen ließ sich Ende Mai weiterhin auch Päckchenbutter, insbesondere an den Lebensmitteleinzelhandel. Im Vorfeld der neuen Kontraktverhandlungen für Juni zog die amtliche Notierung im Spannenmittel um 4 Cent auf 5,94 Euro/kg bis 6,20 Euro/kg an; das war das höchste Niveau seit Februar 2023. Es wird erwartet, dass die Hersteller bei den neuen Lieferverträgen höhere Verkaufspreise durchsetzen können, zumal die Notierung der Päckchenbutter unterhalb derjenigen für Blockbutter liegt.

 

Unterstützung für die Verkaufsgespräche dürfte auch der Weltmarkt liefern. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) zog bei der Auktion am Dienstag (21.5.) der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte um 5,1% auf 6.381 Euro/t an. Die höchsten Preise wurden mit 6.556 Euro/t für den August-Kontrakt gezahlt. Der Butterpreis an der GDT ist auf das höchste Niveau seit März 2022 gestiegen, als es ein Allzeithoch gab.



Pulvermarkt belebt sich

Während am deutschen Käsemarkt trotz guter Nachfrage die Notierungen stabil blieben, zogen sie am Pulvermarkt an. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) haben sich seit Mitte Mai die Geschäfte belebt, und es kommt zu Verkaufsabschlüssen. Magermilchpulver war stärker gefragt, vor allem bei Kunden im EU-Binnenmarkt. Die Hersteller konnten der Kemptener Böse zufolge das Kilogramm lebensmitteltauglicher Ware bei einem Aufschlag von 6 Cent für 2,35 Euro bis 2,53 Euro verkaufen. Der Preis für die Futtermittelware stieg im Schnitt um 4 Cent auf 2,19/kg bis 2,24 Euro/kg.

 

Bei geringer Verfügbarkeit von Vollmilchpulver mussten die Kunden im Vorwochenvergleich hierfür 5 Cent mehr auf den Tisch legen und zwischen 3,70 Euro/kg und 3,80 Euro/kg zahlen. Die hohen Preise am Fettmarkt trieben auch den Wert der Sprühware mit einem Fettgehalt von 26% nach oben. Weniger dynamisch verlief der Markt für Molkenpulver; die Preise hierfür tendierten stabil bis leicht befestigt.

 

Feste Preistendenzen am Weltmarkt

Neben der Butter zogen bei der jüngsten GDT-Auktion auch die Preise weiterer Milcherzeugnisse an. Der Preisindex aller gehandelten Produkte legte gegenüber der Versteigerung von Anfang Mai um 3,3% zu; das Vorjahresniveau wurde damit um gut 13% übertroffen. Star der Auktion war Mozzarella mit einem kräftigen Plus von 9,8% auf 3.881 Euro/t. Das war das höchste Niveau seit dem erstmaligen GDT-Handel dieses Produktes im Dezember 2023.

 

Das umsatzstärkste Produkt Vollmilchpulver stieg im Verkaufswert gegenüber Anfang Mai um 2,9% auf 3.138 Euro/t, Magermilchpulver um 3,5% auf 2.421 Euro/t. Im Zuge des festen Fettmarktes legte wasserfreies Milchfett um 3,5% auf 6.781 Euro/t zu. Lediglich bei Cheddarkäse blieb eine Wertsteigerung aus; der durchschnittliche Auktionspreis blieb mit 3.903 Euro/t auf dem Niveau der Handelsrunde von Anfang Mai. AgE

Zurück