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Bauernverband fordert vom LEH "Deutschland-Bonus"

  markttipps

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und seine Landesbauernverbände haben ihre Forderungen für fairere Bedingungen in der Lebensmittelkette weiter konkretisiert. In einem heute vorgelegten Schreiben an die "Großen Vier" im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verlangen sie unter anderem, dass diese Unternehmen mit ihrer Einkaufspolitik die heimische Landwirtschaft fördern und dies auch im Tagesgeschäft umsetzen.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und seine Landesbauernverbände haben ihre Forderungen für fairere Bedingungen in der Lebensmittelkette weiter konkretisiert. In einem heute vorgelegten Schreiben an die "Großen Vier" im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verlangen sie unter anderem, dass diese Unternehmen mit ihrer Einkaufspolitik die heimische Landwirtschaft fördern und dies auch im Tagesgeschäft umsetzen. Dazu soll ein "Deutschland-Bonus" über die Kette an die Erzeuger weitergereicht werden.

Verlangt werden auch eine Selbstverpflichtung des Lebensmitteleinzelhandels zum Ausstieg aus der "Dauerniedrigpreiskultur" sowie eine finanzielle Honorierung höherer Qualitäts- und Produktionsstandards. Darüber hinaus sollen die Handelsunternehmen ihre Liefer- und Vertragskonditionen langfristiger und verlässlicher gestalten.

 

Die Politik ruft der DBV zusammen mit seinen Landesverbänden dazu auf, das Kartellrecht stärker auf den Schutz der Erzeuger und Zulieferer auszugestalten. Angedacht werden dabei eine strengere Fusionskontrolle, aber auch "aktive Maßnahmen zur Dekonzentration von Marktmacht" auf Seiten des LEH. Für Landwirte sollten die bestehenden Hürden beim Aufbau auch größerer Vermarktungsorganisationen beseitigt werden.

 

Die landwirtschaftlichen Branchenvertreter plädieren außerdem für eine flächendeckende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, auch um den Verbrauchern eine bewusste Wahl zu ermöglichen. Mit Blick auf die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken (UTP-Richtlinie) verlangen sie den Wegfall der Umsatzobergrenze für schutzwürdige Unternehmen und den Bann sämtlicher bisher noch zulässiger Praktiken der sogenannten Grauen Liste. Auf internationaler Ebene sollen nach ihrem Willen europäische Standards fester Bestandteil von Handelsabkommen mit Drittstaaten werden.

 

Zum Schutz der Landwirtschaft vor unnötigen bürokratischen Lasten müssten zudem neue Pflichten stets einer qualifizierten Politikfolgenabschätzung unterzogen werden, heißt es in dem Eckpunktepapier weiter. In dem Zusammenhang wird die Entbürokratisierung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) verlangt. Dafür soll die Bundesregierung auch die nationalen Spielräume der GAP nutzen. Beim Umwelt- und Artenschutz setzen der DBV und seine Landesverbände vorzugsweise auf Kooperation statt Ordnungsrecht. Dabei wird auf den finanziellen Ausgleich der wirtschaftlichen Nachteile Wert gelegt. AgE

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