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Keine Bewegung in Mitteleuropa

  markttipps

Die Schlachtschweinepreise sind in Mittel- und Nordeuropa zuletzt auf der Stelle getreten. Zwar laufen die Geschäfte nach Ende der Urlaubszeit wieder etwas flotter, die Marktlage ist aber auf einem weiterhin niedrigen Niveau ausgeglichen. In Italien gehen die Preise unverändert nach oben, während sie in Frankreich und Spanien sinken.

Die Schlachtschweinepreise haben in Mittel- und Nordeuropa zuletzt auf der Stelle verharrt. Hoffnung macht der "grünen" Marktseite, dass das weiterhin drucklose Angebot an schlachtreifen Schweinen nach Ende der Urlaubszeit nun wieder ein ernsthaftes Kaufinteresse findet. In Teilen Südeuropas drückt hingegen das Abflachen des Tourismusgeschäftes auf die Notierungen. Nur in Italien geht die Bergfahrt der Preise weiter.

Hierzulande beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (4.9.) erneut bei 2,00 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Maßgeblich dafür sei eine insgesamt ausgeglichene Marktlage, so die VEZG. Die am deutschen Schlachtschweinemarkt zur Verfügung stehenden Stückzahlen würden zügig geordert.

Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete, dass der Handel mit Schweinefleisch zwar nun teilweise ein wenig flotter laufe als in den Vorwochen. Wirklich zufrieden sei aber nach wie vor niemand. In der Verarbeitung und häufig auch in der Gastronomie fehle es an Personal. Zugleich sei auch die Nachfrage nach Teilstücken für diese Zeit im Jahr alles andere als zufriedenstellend. Entsprechend agierten fast alle Marktteilnehmer weiterhin vorsichtig und böten nur das Nötigste an. Daher ließen sich die angebotenen Mengen auch problemlos vermarkten.

Auch in Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt derzeit ausgeglichen. Wie der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) weiter mitteilte, gestalten sich die Geschäfte mit der Fleischwirtschaft wieder lebhafter. Die Gefahr von Preisdruck scheine verflogen. Zumal auch die Schinkenexporte nach Italien, wo die Afrikanische Schweinepest um sich greife, für Impulse sorge. Den Schlachtschweinepreis für die 37. Kalenderwoche behielt der VLV stabil bei 2,01 Euro/kg SG.

Jetzt muss kompensiert werden

Das belgische Schlachtunternehmen Danis legte seinen Schlachtschweinepreis zuletzt bei unverändert 1,420 Euro/kg LG fest. Auch bei Danish Crown blieb der Preis auf dem Niveau der Vorwoche, nämlich bei umgerechnet 1,42 Euro/kg LG für 73,0 kg bis 99,9 kg schwere Schlachtschweine. Das Geschäft profitiere vom guten Spätsommerwetter, erklärte das dänische Schlachtunternehmen. Außerdem habe die verarbeitende Industrie ihre Tätigkeit wieder vollständig aufgenommen.

Am Marché du Porc Français verlangsamte sich die seit Längerem anhaltende Abwärtsbewegung des Schlachtschweinepreises weiter. Er wurde am Donnerstag bei 1,868 Euro/kg SG und damit 0,9 Cent niedriger als in der Vorwoche festgesetzt. In dieser war er um 1,5 Cent gesunken, in der Woche davor noch um 6,0 Cent.

In Spanien kann das inzwischen auslaufende Tourismusgeschäft laut Einschätzung von Marktbeobachtern bislang nicht durch Drittlandexporte kompensiert werden. Entsprechend gestalte sich die Marktlage zunehmend schwieriger. Tatsächlich befinden sich die Schlachtschweinepreise in Spanien nach der stabilen Entwicklung im Sommer inzwischen im Abstieg. So verringerte sich zum Beispiel an der Agrarbörse in Segovia bei Salamanca die Notierung für Schweinefleisch mit mittlerem Fettgehalt am Donnerstag um 2,0 Cent auf 1,75 Euro/kg LG.

Unterdessen kletterten in Italien die Schlachtschweinepreise mit unvermindertem Tempo weiter nach oben. Der Leitpreis für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 Kilogramm bis 152 Kilogramm erhöhte sich am Donnerstag um 4,0 Cent auf 1,883 Euro/lg LG. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich ebenfalls um 4,0 Cent auf nun 2,093 Euro/kg LG.

Immer weiter nach unten

In der gesamten EU gingen die Schweinepreise in der Woche zum 1. September weiter zurück. Laut Angaben der EU-Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten 204,91 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,6% weniger als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 27,80 Euro oder 11,9% verfehlt.

Besonders große Preisabschläge von 2,1% bis 2,5% gab es in Dänemark, Frankreich und Irland. Seitwärts ging die Notierung in Deutschland. Größere Preisaufschläge von 0,7% bis 1,2% wurden aus Tschechien, Schweden und der Slowakei gemeldet. In Bulgarien, Estland und Griechenland sowie Italien, Luxemburg und Polen war die Notierung ausgesetzt. AgE

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