Skip to main content

EU-Produktion stabilisiert sich

  markttipps

Die Schweineproduktion in der EU-27 wird sich in der laufenden zweiten Jahreshälfte voraussichtlich auf dem Vergleichsniveau von 2023 stabilisieren, im ersten Halbjahr 2025 aber sinken. Das geht zumindest aus den aktuellen Prognosen von Eurostat hervor. Die ISN weist indes darauf hin, dass die Vorhersagen teils auf veralteten Zahlen fußen. Der Schweinebestand in der EU ist Eurostat zufolge in den zwölf Monaten bis Mai und Juni 2024 weiter abgebaut worden.

Die Schweinefleischerzeugung in der Europäischen Union wird in der laufenden Jahreshälfte nicht weiter abnehmen. Davon geht zumindest das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) aus. Nach seinen jüngsten Prognosen dürften in der EU von Juli bis Dezember 2024 insgesamt fast 113,2 Mio. Schweine erzeugt werden und damit praktisch die gleiche Menge wie im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr würde das aber aufgrund des Rückgangs in den ersten sechs Monaten noch eine Abnahme der Bruttoinlandserzeugung um gut 4,5 Mio. Tiere oder 2% auf 225,06 Mio. Schweine bedeuten. Zu den Jahren 2022 und 2021 zeichnet sich damit ein Minus von 20,3 Mio. sowie 23,6 Mio. Tieren ab.

Für das erste Halbjahr 2025 fallen die Prognosen von Eurostat niedriger aus. Mit Blick auf das erste Quartal wird gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang der EU-Bruttoinlandserzeugung von Schweinen um 1,4% prognostiziert, für das zweite Jahresviertel ein Minus von 0,9%. In der Summe leitet sich aus den Eurostat-Vorhersagen im Halbjahresvergleich eine Abnahme der EU-Schweineproduktion um 1,2% auf 110,6 Mio. Schweinen ab.

Zahlen teils veraltet

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) gibt indes zu bedenken, dass die Eurostat-Prognosen in Teilen auf veralteten Zahlen fußen. So sei die Angabe von knapp 36,9 Mio. Schweinen für Deutschland im Jahr 2023 mehrere Monate im Voraus an Eurostat geliefert worden. "Und offenbar lag diese relativ weit daneben", so ein Marktexperte der ISN zur aktuellen Voraussage, dass die deutsche Bruttoinlandsproduktion von Schweinen 2024 um 6,6% auf gut 34,4 Mio. Schweinen sinken dürfte.

Für Spanien, den größten Schweineproduzenten in der EU, rechnet Eurostat mit einer Abnahme des Aufkommens um 2,8% auf 51,5 Mio. Schweinen. In Dänemark soll die Zahl indes steigen, und zwar um 3,1% auf 30,9 Mio. Tiere.

In Frankreich wird die Bruttoinlandsproduktion von Schweinen gegenüber 2023 gemäß den Eurostat-Zahlen um 1,0% auf 21,8 Mio. Stück abnehmen, in den Niederlanden um 3,6% auf 21,7 Mio. Auch für Belgien wird mit einem Rückgang gerechnet, nämlich um 2,2% auf gut 9,8 Mio. Schweine. Dagegen wird für Polen und Italien ein Plus vorausgesagt, und zwar von 0,7% auf 11,6 Mio. sowie 1,5% auf 9,6 Mio. Tiere.

Bestand weiter rückläufig

Derweil ist der Bestand an Schweinen in der EU in den zwölf Monaten bis Mai beziehungsweise Juni 2024 gesunken. Dafür sprechen die Angaben von Eurostat zu den Ergebnissen der Frühjahrserhebungen in 13 EU-Ländern, die gut drei Viertel des gesamten Bestandes auf sich vereinigen. In diesen wurden insgesamt rund 81,7 Mio. Schweinen gehalten; das waren 2,4 Mio. oder knapp 3% weniger als ein Jahr zuvor. Im Mai und Juni 2022 waren in den betreffenden Mitgliedsländern insgesamt 84,9 Mio. und in denselben Monaten von 2021 noch gut 87,4 Mio. Schweine gezählt worden.

Ausschlaggebend für den Rückgang war laut den EU-Statistikern der Bestandsabbau in Spanien und den Niederlanden um jeweils 3,7% auf 32,6 Mio. und 10,5 Mio. Schweinen. Für Deutschland wird dagegen ein Plus von 1,1% auf 21,2 Mio. Schweinen ausgewiesen. Auch in Dänemark wurde der Bestand aufgestockt, nämlich um 2,3% auf 11,3 Mio. Tiere. In Italien und Polen ging es hingegen mit der Zahl an gehaltenen Schweinen abwärts, und zwar um 2,8% auf 11,8 Mio. sowie 3,2% auf 9,1 Mio. In beiden Ländern grassiert wie in Deutschland die Afrikanische Schweinepest (ASP). AgE

Zurück