Alles wie gehabt
In Nordeuropa und im Großteil von Mitteleuropa hat das saisontypisch gewachsene Schweinefleischangebot auch zuletzt seine Abnehmer gefunden. Der Preis blieb stabil. In Österreich konnte er sich allerdings nicht halten. In Frankreich und Spanien setzte sich der Preisverfall fort.
Trotz der Jahreszeit ist der Schweinefleischmarkt in Mittel- und Nordeuropa derzeit überwiegend weiter stabil. In Österreich führte der saisontypische Anstieg der Schlachtungen zuletzt allerdings in Richtung Marktsättigung und zu Preisdruck. In Spanien und Frankreich bewegte sich die Preisspirale weiter nach unten, während sich die Akteure in Italien auf keine Notierung einigen konnten.
Hierzulande beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (10.10.) unverändert bei 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Das gewachsene Angebot finde seine Abnehmer. Auch die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem insgesamt etwas lebhafteren Interesse an Schweinefleisch. Im Lebensmitteleinzelhandel gebe es vermehrt Verkaufsaktionen, etwa mit Braten, Steaks und Kasselerprodukten. Teilweise seien die Verarbeitungskapazitäten aber wegen einer geringen Personalausstattung begrenzt.
In Österreich waren die Verhandlungen an der Börse laut Angaben des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) von vehementen Preisforderungen der Abnehmer geprägt. Denn diese seien durch das Plus bei den Schlachtungen noch stärker als zuvor auf preislich umkämpfte Exporte angewiesen. Um den Warenfluss nicht zum Stocken zu bringen, nahm der VLV den Preis um 5 Cent 1,96 Euro/kg SG zurück.
Das belgische Schlachtunternehmen Danis legte seinen Schlachtschweinepreis zuletzt bei unverändert 1,420 Euro/kg Lebendgewicht (LG) fest. Auch bei Danish Crown blieb der Preis auf dem Niveau der Vorwoche, nämlich bei umgerechnet 1,47 Euro/kg LG für 73,0 kg bis 99,9 kg schwere Schlachtschweine. Der dänische Konzern berichtete von einem besseren Absatz sowohl im Inland als auch auf den traditionellen Auslandsmärkten.
Am Marché du Porc Français, wo der Preis Anfang August ausgehend von einem Niveau von 2,132 Euro/kg SG ins Trudeln geraten war, setzte sich die Abwärtsbewegung die elfte Woche in Folge weiter fort. Mit 1,741 Euro/kg SG lag der Preis am Donnerstag 2,6 Cent unter dem Vorwochenniveau.
Auch in Spanien wird seit Ende der Touristensaison bereits seit Wochen immer weniger für Schlachtschweine gezahlt. An der Agrarbörse in Segovia bei Salamanca gab die Notierung für Schweinefleisch mit mittlerem Fettgehalt am Donnerstag um 3,0 Cent auf 1,63 Euro/kg LG nach.
EU-Durchschnittspreis gibt nach
Auf europäischer Ebene schwächelte der Durchschnittspreis. In der Woche zum 6. Oktober wurden laut Angaben der EU-Kommission für Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten 203,07 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 1,45 Euro beziehungsweise 0,71% weniger als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 10,1% verfehlt.
In der weit überwiegenden Zahl der Mitgliedsstaaten kam es zu Preisabschlägen. Mit 1,9% am größten fielen sie in Polen aus, gefolgt von Spanien und Irland mit jeweils 1,7%, Portugal mit 1,6% und Ungarn mit 1,1%. In Deutschland gab der Preis um 0,2% nach. Seitwärts ging der Preis in Griechenland. Zu nennenswerten Aufschlägen kam es in Lettland mit 1,2% und Dänemark mit 0,9%. AgE