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Anteil am Bruttostromverbrauch spürbar gestiegen

  markttipps

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch hat in diesem Jahr spürbar zugelegt. Das geht aus einer vorläufigen Auswertung der Geschäftsstelle der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt (UBA) hervor, die heute veröffentlicht wurde.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch hat in diesem Jahr spürbar zugelegt. Das geht aus einer vorläufigen Auswertung der Geschäftsstelle der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt (UBA) hervor, die heute veröffentlicht wurde. Demnach kann für 2020 von einer Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen von etwa 255 Mrd kWh ausgegangen werden; im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Zuwachs um etwa 5 %. Da der Stromverbrauch laut UBA zugleich wegen der Corona-Pandemie gesunken ist, steigt der Anteil des erneuerbaren Stroms von 42 % auf geschätzte 46 %.

 

Das Wachstum der nachhaltigen Stromerzeugung kann dem Umweltbundesamt zufolge im Wesentlichen auf Photovoltaikanlagen und Windenergie zurückgeführt werden, deren Beitrag sich um 10 % auf 51 Mrd kWh beziehungsweise 7 % auf 135 Mrd kWh erhöhen dürfte. Die Stromerzeugung aus Biomasse bleibt derweil im Vergleich zum Vorjahr mit 44 Mrd kWh weitgehend konstant, während der Beitrag der Wasserkraft mit 19 Mrd kWh um 5 % geringer als 2019 ausfällt.

 

Grundlage des Wachstums der Stromerzeugung bei der Photovoltaik ist laut UBA der Zubau an neuen Anlagen. Veranschlagt wird das Plus auf voraussichtlich etwa 4 400 MW, die insgesamt installierte Leistung wurde um 9 % vergrößert. Bei der Windenergie an Land ist der Trend bei der Anlagenentwicklung nach Angaben des Bundesamtes entgegengesetzt. Für 2020 werden maximal 1 200 MW neu installierte Leistung erwartet; das ist der viertniedrigste Wert seit dem Jahr 2000 und nur wenig mehr als 2019. Verantwortlich für den Zuwachs bei der Windenergieerzeugung an Land war der den Behördenangaben zufolge der außergewöhnlich windreiche Februar.

 

Bestätigt wurden die Zahlen der AGEE-Stat durch vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Nach ihren Angaben legte die Windenergieproduktion an Land um 4 % zu, aus See um 11 %. Ungewöhnlich viele Sonnenstunden haben laut ZSW und BDEW zudem die Stromerzeugung aus Photovoltaik um 11 % ansteigen lassen.

 

Laut der Vorsitzenden der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, täuscht der gesunkene Stromverbrauch darüber hinweg, dass der Ausbau der Erneuerbaren nicht schnell genug vorangeht. Aller Voraussicht nach werde der Stromverbrauch bis 2030 deutlich steigen. Um den Ausbau zu beschleunigen, müssten nun eine ambitionierte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durchgeführt und die für den Ausbau wichtigen Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden. Andreae zählt dazu ehrgeizige und nachsteuerbare Ausbaupfade, eine Stärkung der Eigenversorgung und eine klare Perspektive für ausgeförderte Windenergieanlagen. AgE

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