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NEPG erwartet weiterhin niedrige Preise

  markttipps

Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) rechnet für die kommenden Wochen mit einer weiterhin schwachen Nachfrage der Verarbeiter nach "freien" Kartoffeln. Die Fachleute in Dronten begründen ihre pessimistische Einschätzung unter anderem mit der coronabedingten Schließung von Gastronomieunternehmen.

Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) rechnet für die kommenden Wochen mit einer weiterhin schwachen Nachfrage der Verarbeiter nach "freien" Kartoffeln. Die Fachleute in Dronten begründen ihre pessimistische Einschätzung unter anderem mit der coronabedingten Schließung von Gastronomieunternehmen. Deshalb laste die Industrie ihre Kapazitäten zurzeit nur zu 80 % bis 90 % aus. In der Folge dürften sich die Kartoffelpreise mittelfristig kaum von ihrem aktuell sehr niedrigen Niveau nach oben absetzen.

 

Mit Blick auf die Anfang 2021 beginnenden Preisverhandlungen zwischen den Kartoffelerzeugern und den Verarbeitern für die Saison 2021/22 warnte die NEPG, dass wahrscheinlich weniger Vermarktungskontrakte abgeschlossen werden dürften als bisher erwartet. Deshalb sollten die Landwirte die Kartoffelfläche für die kommende Ernte im Vergleich zum Vorjahr möglichst um 15 % bis 20 % einschränken. Bislang hatte die Organisation eine Verkleinerung des Areals um lediglich 15 % empfohlen.

 

Allerdings verzeichnete die NEPG zuletzt einen Anstieg des Heimkonsums von Frischkartoffeln um mehr als 10 %. Außerdem bewege sich der Export auf einem "guten Niveau". Vor allem die Ausfuhr von Frischkartoffeln nach Afrika sei deutlich gestiegen. Problematisch sei allerdings, dass das Keimhemmungsmittel Chlorpropham (CIPC) seit Oktober 2020 nicht mehr eingesetzt werden dürfe. In der Folge habe sich die Lagerung der Ware deutlich verteuert.

 

Laut NEPG lohnt sich der Einsatz alternativer Keimhemmer angesichts der niedrigen Kartoffelpreise nicht. Deshalb dürften viele Knollen demnächst entweder verfüttert oder an die Stärkeindustrie vermarktet werden. Eine weitere alternative Verwendungsrichtung sei die Biogaserzeugung. Unterdessen würden die Brexit-Verhandlungen mit Spannung verfolgt; ein "No Deal" dürfte den Kartoffelexport erheblich erschweren. Unter dem Strich sei die aktuelle Vermarktungssaison von großer Unsicherheit geprägt, so die NEPG. AgE

 

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