Weiter in der Flaute
Die Schlachtschweinemärkte in Europa zeigen sich aktuell weitgehend unverändert. Angebot und Nachfrage sind meist auf niedrigem Niveau ausgeglichen, die Preise überwiegend konstant. In Spanien ist der Preis wegen des schwächelnden Drittstaatenexportes unter Druck geraten. Die Folge sind spanische Dumpingangebote auf dem Binnenmarkt. In Italien setzte sich die Bergfahrt der Schweinepreise fort.
Die Schlachtschweinemärkte in Europa zeigen sich aktuell weitgehend unverändert. Angebot und Nachfrage sind meist auf niedrigem Niveau ausgeglichen, die Preise konstant. Nur in Spanien ist der Preis wegen des schwächelnden Drittstaatenexportes unter Druck geraten. Die Folge sind spanische Dumpingangebote auf dem Binnenmarkt. In Italien setzte sich die Bergfahrt der Schweinepreise fort.
In Deutschland legte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (23.7.) abermals bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) fest. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem unverändert kleinen, teilweise sogar leicht rückläufigen Angebot an Schlachtschweinen. Dieses reiche aber zur Deckung der Nachfrage aus. Diese sei ruhig, auch weil die Zerlegebetriebe ihre Aktivitäten in der jetzigen Urlaubszeit um bis zu 20% reduziert hätten. Erschwert werde der Handel mit heimischer Ware durch sehr preisgünstige Importe.
Das bestätigte der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV). Weil der europäische Drittstaatenexport wegen deutlich günstigerer Angebote beispielsweise aus Kanada und Brasilien signifikant schwächle, suche unter anderem Dumpingware aus Spanien am Binnenmarkt nach Abnehmern. Den österreichischen Schlachtschweinemarkt wertete die VLV als ausgeglichen. Trotz unterdurchschnittlicher und rückläufiger Schlachtzahlen und -gewichte sei die Versorgung der Fleischwirtschaft ausreichend gewährleistet. Die Auslagerung von Gefrierfleisch und billige EU-Ware überkompensierten das schwächelnde heimische Schlachtangebot. Vor diesem Hintergrund sei die Notierung erneut bei unverändert 1,92 Euro/kg SG fixiert worden.
Viele Kunden sind im Urlaub
Die belgische Danis-Gruppe zahlt in der 30. Kalenderwoche konstant 1,340 Euro/kg LG. Danish Crown (DC) beließ den Auszahlungspreis für die 31. Kalenderwoche bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG und damit ebenfalls auf dem Niveau der Vorwoche. Viele Kunden seien im Urlaub, so der Kommentar von DC. Dennoch sei der Markt "ziemlich stabil" und habe ein "gutes Gesamtgleichgewicht".
Entlang des Mittelmeeres kam etwas Bewegung in die Preise. Am Marché du Porc Français wurde die Notierung am Donnerstag geringfügig auf 1,892 Euro/kg SG zurückgenommen, im Vergleich zu 1,896 Euro/kg SG in der Vorwoche. In Spanien fiel der Preisdruck stärker aus. So ging die Notierung an der Agrarbörse von Segovia am Donnerstag um 2 Cent auf 1,78 Euro/kg LG nach unten. In Italien kletterten die Preise dagegen weiter aufwärts. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,796 Euro/kg LG, nach 1,755 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich um 4,2 Cent auf 1,932 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittspreis nochmals niedriger
Auf europäischer Ebene fiel der Durchschnittspreis weiter. In der Woche zum 20. Juli wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 203,56 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,8% weniger als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde um 5,1% verfehlt.
Der mit 5,3% größte Preisabschlag wurde aus Estland gemeldet. In Dänemark ging der Preis um 3,9%, in Belgien um 3,3% und in den Niederlanden um 2,1% zurück. Für Deutschland und Spanien verzeichnet die EU-Kommission Preisrückgänge von jeweils 0,2%. In Österreich entwickelt sich die Notierung nahezu seitwärts, während sie in Ungarn um 1,5%, in Polen um 1,2% und in Frankreich um 0,5% zulegte. AgE