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Getreide

  markttipps

Die jüngsten Kursbewegungen sowohl an den Börsen als auch im Kassamarkt führen zu einer gewissen Verunsicherung bis hin zu etwas Kopfschütteln mancher Marktteilnehmer auf dem Getreidemarkt. Wenn auch am Börsenparkett über mögliche Frostschäden oder aufkommende Trockenheit spekuliert wird, zeigen die fundamentalen Daten jedoch etwas anderes.

Die jüngsten Kursbewegungen sowohl an den Börsen als auch im Kassamarkt führen zu einer gewissen Verunsicherung bis hin zu etwas Kopfschütteln mancher Marktteilnehmer auf dem Getreidemarkt. Wenn auch am Börsenparkett über mögliche Frostschäden oder aufkommende Trockenheit spekuliert wird, zeigen die fundamentalen Daten jedoch etwas anderes. So wird die neue Ernte aktuell deutlich höher geschätzt als die vergangene Ernte. Umso unverständlicher ist die Preissteigerung der neuen Ernte zu werten.

 

Inzwischen spekulieren nicht wenige Marktteilnehmer über mögliche inflationäre Gründe für die aktuellen Preissprünge nach oben. Zur Erklärung: durch die Ausweitung der Geldmenge befürchten viele Bundesbürger einen deutlichen Kaufkraftverlust des Euros. Um eben die Kaufkraft eines Vermögens zu sichern wird Bargeldvermögen in Anlageklassen transferiert was zu Preissteigerung durch Angebot und Nachfrage führt. Wenn auch im Einzelhandel noch nicht zu erkennen, ist im Anlagebereich eine deutliche Preissteigerung in fast allen Assetklassen zu erkennen. So stehen Rohstoffe unter anderem Agrarrohstoffe als limitiertes Gut (das eben nicht beliebig ausgeweitet werden kann wie z.B. Bargeld) hoch im Kurs der Anleger.

 

Der letzte alterntige Mai-Termin beim Weizen an der Pariser Börse verliert zunehmend an Bedeutung bzw. wird inzwischen mehr und mehr von technischen Käufen und Verkäufen dominiert. Neuerntiger Raps kratzt an der 500,- Euro Marke. Aufgefallen ist uns bei dieser Recherche, dass in der Vergangenheit Weizen an den Börsen immer zirka halb so teuer war wie Raps. Ändert sich in diesem Jahr die Geschichte … steigen die Weizenpreise auf 250,- Euro/to oder fällt Raps auf ca. 400 Euro/to zurück … ???

 

Marktteilnehmer halten sich mit Verkäufen für neuerntige Ware zurück. Mit zu dieser Überlegung gehört natürlich, dass bereits viel (mindestens Durchschnitt der vergangenen Jahre, und dass zu deutlich niedrigeren Kursen) Ware der neuen Ernte vermarktet wurde. Die jüngste Preisentwicklung und evtl. o.g. Gründe lassen Verkäufer nun abwarten. Zu befürchten ist jedoch: Nach jedem Hoch folgt auch irgendwann ein Tief.

 

Alterntig scheint der Markt zunehmend geräumt zu sein. Gerade Früchte wie Gerste, Triticale, Roggen sind kaum noch zu bekommen. Beim Weizen werden lediglich Über- und Restmengen besprochen, die auf höherem Niveau auch sofort Käufer finden. Verarbeiter sind nach wie vor interessiert am Kauf von Anschlussware zur neuen Ernte. Unsere Gesamteinschätzung zur aktuellen Getreide Angebots- und Nachfragesituation der alten Ernte: Auf 3 Verkäufer treffen momentan 7 Käufer.

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