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SKW Piesteritz warnt vor Engpässen bei der Düngemittelversorgung

  markttipps

Angesichts rasant steigender Erdgaspreise hat die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH vor Versorgungsengpässen bei Düngemitteln und Industriechemikalien gewarnt. Produktionsausfälle könnten weder kompensiert noch später wieder aufgeholt werden, teilte Deutschlands größter Ammoniak- und Harnstoffproduzent heute auf Anfrage von AGRA-EUROPE mit.

Angesichts rasant steigender Erdgaspreise hat die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH vor Versorgungsengpässen bei Düngemitteln und Industriechemikalien gewarnt. Produktionsausfälle könnten weder kompensiert noch später wieder aufgeholt werden, teilte Deutschlands größter Ammoniak- und Harnstoffproduzent heute auf Anfrage von AGRA-EUROPE mit. "Die Gasversorgung der Bürger und der Industrie Europas muss wieder auf ein stabiles, bezahlbares Fundament gestellt werden", fordert Petr Cingr, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKW Piesteritz. Anderenfalls drohe ein Produktionsstopp in den Schlüsselindustrien.

 

Die Verknappung chemischer Grundstoffe und ein dramatischer Anstieg der Preise für alle Güter, auch der Grundnahrungsmittel, könnten die Folge sein. "Ob die unverzügliche Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream II oder eine Alternative: Die Politik ist hier gefordert, und zwar sofort", stellte Cingr klar. Man habe stets vor den möglichen Folgen gewarnt, die Industrie zunehmend mit hohen Gas- und Strompreisen sowie Kosten für CO2-Zertifikate zu belasten. Mit dem aktuellen Gaspreis sei die Grenze weit überschritten.

 

Die Preise für Erdgas befinden sich derzeit auf einem Allzeithoch. Das bringt Düngerhersteller wie Yara International aus Norwegen oder die SKW Piesteritz in Bedrängnis, da Erdgas der wichtigste Grundstoff der Stickstoffdüngerproduktion ist. Im langjährigen Mittel schwankt der Preis für die fossile Energiequelle in einem recht engen Band zwischen 15 Euro/MWh und 20 Euro/MWh. Zuletzt lag der Spotmarktpreis aber bei rund 65 Euro/MWh und hat sich damit innerhalb weniger Monate mehr als verdreifacht.

 

Am Markt wird darüber spekuliert, dass Russlands Staatspräsident Vladimir Putin die Erdgaslieferungen seines Landes Richtung Westen drosseln lässt, um politischen Druck für eine rasche Genehmigung der Nord Stream II-Pipeline aufzubauen. Ohnehin sind die Gastanks in Europa nicht so gut gefüllt wie in früheren Jahren, da die Versorger beim Gaseinkauf auf wieder fallende Preise gesetzt hatten. Zu Heizzwecken muss Erdgas nun zu fast jedem Preis beschafft werden. AgE

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