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Aufruf aus Niedersachsen zum Erhalt der heimischen Produktion

  markttipps

Angesichts der gegenwärtig nicht kostendeckenden Erzeugerpreise, immer weiterer Auflagen und Billigangeboten aus dem Ausland sieht sich die deutsche Geflügelwirtschaft in ihrer Existenz gefährdet. Auf der heutigen Mitgliederversammlung der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW) in Dötlingen erging deshalb ein dringender Weckruf an die Politik, den Handel und die Verbraucher.

Angesichts der gegenwärtig nicht kostendeckenden Erzeugerpreise, immer weiterer Auflagen und Billigangeboten aus dem Ausland sieht sich die deutsche Geflügelwirtschaft in ihrer Existenz gefährdet. Auf der heutigen Mitgliederversammlung der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW) in Dötlingen erging deshalb ein dringender Weckruf an die Politik, den Handel und die Verbraucher, gemeinsam Verantwortung für den Fortbestand der Branche zu übernehmen. In dem Apell wurden auch konkrete Forderungen für die Zukunft der heimischen Geflügelwirtschaft formuliert.

 

So erwartet die NGW von der Politik unter anderem die kurzfristige Einführung eines verbindlichen staatlichen Haltungs- und Herkunftskennzeichens für den gesamten Markt einschließlich Großverbraucher und Gastronomie. Zudem sollten die Empfehlungen der Borchert-Kommission unmittelbar nach der Bundestagswahl umgesetzt werden, damit Tierhalter Planungssicherheit erhalten. Auch müssten Baugenehmigungen im Zuge der Tierwohldiskussion bei Stallneu- und Ersatzbauten rechtlich einfacher möglich werden. Internationalen Handelsabkommen dürfe nur zugestimmt werden, wenn sie deutschen Standards entsprächen, heißt es weiter. Zudem solle es eine EU-Harmonisierung von Rechtsvorgaben und keine nationalen Alleingänge geben. Politische Entscheidungen müssten auf Faktenbasis und nicht auf aktuellen Mainstreammeinungen beruhen.

 

An den Lebensmitteleinzelhandel, Großverbraucher und Gastronomie gerichtet drängt die NGW darauf, weitergehende Haltungsanforderungen zukünftig an den Inhalten der staatlichen nationalen Nutztierstrategie auszurichten und eine volle Kostenerstattung vorzusehen. Zudem sollte es eine konstruktive Mitarbeit in der neuen Koordinationszentrale Handel - Landwirtschaft geben, und die Vereinbarung zur Initiative Tierwohl (ITW) müsse über die Laufzeit bis Ende 2023 vertragstreu eingehalten werden. Auch eine gemeinsame Werbung für Regionalität wünscht sich die NGW.

 

Von den Verbrauchern erwartet die Niedersächsische Geflügelwirtschaft, deutsche Herkünfte zu bevorzugen und auf ausländische Billigangebote zu verzichten. Geachtet werden sollte auch auf das Tierwohllabel und regionale Produkte. Aufgefordert werden die Konsumenten zudem, das Transparenzangebot der Tierhalter zu nutzen und mit den Landwirten persönlich ins Gespräch zu kommen. Landwirtschaft, Politik, Handel und Verbraucher tragen laut NGW gemeinsame Verantwortung für die Zukunftssicherung der deutschen Tierhaltung. Sie müssten zwingend eine Zweck- und Zielgemeinschaft bilden, damit heimische, gesunde und nachhaltige Lebensmittel langfristig am Markt zur Verfügung stünden. AgE

 

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