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Schlachtunternehmen drücken VEZG-Notierung auf Hauspreisniveau

  markttipps

Der deutsche Schweinemarkt ist weiter von Angebotsdruck geprägt. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute ihre maßgebliche Notierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,20 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) senken. Sie folgte damit den großen Schlachtbetrieben, die bereits vergangene Woche Hauspreise für den Schweineeinkauf von 1,20 Euro/kg ausgerufen hatten.

Der deutsche Schweinemarkt ist weiter von Angebotsdruck geprägt. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute ihre maßgebliche Notierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,20 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) senken. Sie folgte damit den großen Schlachtbetrieben, die bereits vergangene Woche Hauspreise für den Schweineeinkauf von 1,20 Euro/kg ausgerufen hatten. "Dem Preisdruck der Schlachtunternehmen kann nicht ausgewichen werden", teilte die VEZG mit. Deutschlands größter Schweineverarbeiter, Tönnies, senkte zudem seinen Ankaufspreis für Sauen wegen des Überangebots auf nur noch 50 Cent/kg SG.

 

Laut Marktbeobachtern war der Lebendmarkt in Süddeutschland eher ausgeglichen, während in den Schweinehochburgen des Nordwestens schlachtreife Tiere nur schwer zu vermarkten waren. Dies lag auch daran, dass Personalengpässe in den Schlacht- und Zerlegebetrieben die Abnahme der Tiere bremsten. Hinzu kommt, dass sich auch das Schweinefleisch nur schwer zu angemessen Preisen verkaufen lässt. Die angekündigten Absatzaktionen deutscher Lebensmitteleinzelhändler haben laut Experten noch nicht die erhoffte Marktentlastung gebracht. Europaweit buhlen die großen und kleine Fleischhersteller um Abnehmer am Binnenmarkt, auch über günstige Offerten.

 

In anderen EU-Mitgliedstaaten sieht es kaum besser als hierzulande aus. In Spanien wird für morgen ein weiterer Rückgang der Schlachtschweinenotierung um 2 Cent bis 3 Cent je Kilogramm Lebendgewicht (LG) erwartet. Der Chinaexport sei immer noch schwach und der Wettbewerb am EU-Fleischmarkt sehr intensiv, hieß es bei Analysten. Ziel der spanischen Schlachtbetriebe ist ein ähnlich niedriger Einkaufspreis für Schlachtschweine wie in Deutschland. In anderen Ländern wie Frankreich, Belgien oder Italien haben zuletzt die Schlachtgewichte zwar nicht mehr zugenommen, doch müssen auch dort die Erzeuger im weiteren Wochenverlauf mit Notierungsabschlägen zwischen 1 Cent und 2 Cent rechnen. Es soll im Ausland erste Stimmen geben, die sich für die bezuschusste private Lagerhaltung für Schweinefleisch als Krisenmaßnahme aussprechen. AgE

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