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Rinderbestand erneut gesunken

  markttipps

Anders als die Schweinehalter können sich die Vermarkter von Schlachtrindern in der Europäischen Union zurzeit über Rekordpreise für ihr Vieh freuen. Die nach der Corona-Pandemie wieder anziehende Nachfrage trifft auf ein nur begrenztes Rindfleischangebot. Für den weiteren Jahresverlauf kann kaum mit einem umfangreichen Schlachtaufkommen gerechnet werden.

Anders als die Schweinehalter können sich die Vermarkter von Schlachtrindern in der Europäischen Union zurzeit über Rekordpreise für ihr Vieh freuen. Die nach der Corona-Pandemie wieder anziehende Nachfrage trifft auf ein nur begrenztes Rindfleischangebot. Für den weiteren Jahresverlauf kann kaum mit einem umfangreichen Schlachtaufkommen gerechnet werden, denn die Rinderbestände waren zum Zähltermin im Mai beziehungsweise Juni 2021 erneut rückläufig. Nach Angaben von Eurostat wurden in diesem Frühjahr in den 13 meldepflichtigen Mitgliedstaaten - auf die rund 92 % des Gesamtbestandes in der EU entfallen - 70,35 Millionen Rinder gehalten; das waren fast 400 000 Stück oder 0,6 % weniger als bei der Vorjahreserhebung. In mehreren Ländern, darunter Frankreich und Deutschland, sanken die Bestände auf historische Tiefstände.

 

Vor allem weibliche Tiere älter als zwei Jahre hatten die EU-Landwirt weniger im Stall oder auf der Weide; die Bestände gingen im Vergleich zur Frühjahrszählung 2020 um fast 540 000 oder 1,6 % auf 32,87 Millionen Stück zurück. Dabei gab es bei Färsen ein Bestandsminus von 228 000 Tieren oder 4,7 % auf 4,65 Millionen. Auch die Zahl der Milchkühe nahm erneut ab, und zwar um 242 000 oder 1,3 % auf 18,49 Millionen Stück. Zudem schrumpfte die Mutterkuhherde um 66 6600 Stück beziehungsweise 0,7 % auf 9,73 Millionen Tiere. Bei den männlichen Rindern ohne Schlachtkälber lag der Gesamtbestand mit 12,39 Millionen in etwa auf dem Vorjahresniveau, wobei Tiere zwischen einem und zwei Jahren einen Zuwachs von 1,3 % auf 4,92 Millionen aufwiesen.

 

Die größten Rinderhalter in der Gemeinschaft, nämlich Frankreich und Deutschland, verzeichneten einen überdurchschnittlichen Herdenschwund. Die französischen Landwirte stockten ihren Rinderbestand um 339 000 Tiere oder 1,9 % auf 18,96 Millionen Stück ab. Hierzulande ging die Population um 247 000 oder 2,2 % auf 11,18 Millionen Rinder zurück. Die Milchkuhherde war dabei in beiden Ländern jeweils um rund 2 % rückläufig; und zwar in Frankreich um 72 000 auf 3,51 Millionen Tiere, in Deutschland um 78 000 auf 3,89 Millionen Kühe. Zudem nahm die Rinderhaltung in Belgien um 1,9 % sowie in Dänemark und den Niederlanden um jeweils 0,9 % ab. Demgegenüber stockten die Erzeuger in Irland, Italien und Polen ihre Rinderbestände zwischen 0,6 % und 0,9 % auf, in Spanien sogar um fast 200 000 Tiere oder 2,9 % auf 6,91 Millionen Stück. AgE

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